Kategorie: CD-Reviews | Genre: Electronic, Ambient | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 158 / 3-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 7/10 | Label: Album Label | Autor: UR
„Moksha“ bedeutet das, was Buddhisten mit Erleuchtung meinen. Raz Ohara hat den Begriff zum Thema seines dritten Albums gemacht. Die sechs darauf enthaltenen Tracks erinnern an einen spirituellen Trip, der programmatisch zum Endpunkt namens „Light“ führt: ein von zerdehnten Grooves geprägtes Stück, das mit seinem Dub-infizierten Bass in die Tiefe drängt. Der Aufmacher „Sungaze“ klingt freilich auch nicht sonniger: ein TripHop-Stück mit diffuser Unterwasser-Stimmung, während ein Mundharmonika-Motiv à la Ennio Morricone leises Drama verbreitet und eine männliche Sprechstimme vor den Eitelkeiten der Welt warnt. Die basslastige elektronische Klangpalette erweitert der Däne mit Heimat in Berlin in der Folge um fast schon haptisch warme Klänge von Xylofon, Percussion, Bassklarinette und E-Gitarre. Die auffälligste Zutat aber ist Oharas sparsam eingesetzter gefühlspraller Gesang, der entfernt an Prince erinnert. Mitunter schlagen die zwischen Club- und Kopfhörermusik changierenden Tracks so eigenwillige Richtungen ein, dass man ohne gebündelte Aufmerksamkeit den Faden verlieren kann. Doch funktioniert die introspektive Reise nur bei voller Konzentration. Top-Track: True Love Will Find You In The End