Kategorie: CD-Reviews | Genre: Rock, Worldmusic | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 157 / 2-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Wedge | Autor: BSV
2001 war Tinariwens Musik noch etwas Neues. Auf ihrem fünften Album „Emmaar“ kopieren sich die Tuaregs aus dem Norden Malis selbst. Sie folgen exakt dem Stil, den sie als erste überhaupt bekannt gemacht und von Anfang gepflegt haben und den sie – hoffentlich – auch weiter pflegen werden. Denn dieser staubtrockene Rock, mit seinen magischen Rhythmusgitarren, den nordafrikanischen Percussion, den mehrstimmigen Vocals mit exotischen Melodien und hypnotischen Grooves hat nichts, aber auch gar nichts von seiner Faszination verloren. Abwechslung bereitet hier höchstens das Tempo der Songs, auch sind die Gitarren und Stimmen mal heller, mal dunkler. Das garantiert, dass kein Schwachpunkt auf dem Album zu finden ist, das so zu einer 50-minütigen, kurzweiligen Reise wird. Mittlerweile spielen auch andere Bands diesen Wüstenrock, Tamikrest zum Beispiel. Doch sie alle sind nicht so archaisch wie Tinariwen geblieben. Eine Änderung gab es aber doch: Wegen der Unruhen in Mali haben Tinariwen zum ersten Mal außerhalb ihrer Heimat aufgenommen, und zwar in der kalifornischen Wüstenstadt Joshua Tree.
Top-Track: Tahalamot