TORI AMOS - Unrepentant Geraldines

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Artpop/Pop | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 162 / 7-8-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Mercury Classics | Autor: SaS


In den letzten zehn Jahren hat es sich Tori Amos in ihrer Nische sehr bequem gemacht: Zwei eher schwache reguläre Alben, die sehr schematisch wirkten, ein gelungener, wenn auch etwas gewöhnungsbedürftiger Ausflug in E-Musik-Gefilde, dazu ein Weihnachtsalbum und zuletzt eine Einspielung alter Songs im Klassik-Gewand. Insofern muss „Unrepentant Geraldines“ als Rückkehr zu alter Klasse gesehen werden. Schon lange klangen die Kompositionen der exzentrischen Dame nicht mehr so auf den Punkt: Sie spielt wieder mit zuckersüßen Melodien, die ihre typische, unorthodoxe lyrische Herangehensweise umspielen. Es geht um Spionage, Politik, Religion. Neu ist der pastorale Ton einiger Songs, mit dem Tori Amos die Folk-Tradition ihrer Wahlheimat England erkunden möchte. Das heißt auch: Mehr akustische Gitarren, die ihr filigranes Klavierspiel begleiten, und mehr Mystik, nicht nur in den Texten, sondern auch in der Musik. Einziger Ausrutscher ist „Promise“, das ziemlich misslungene Duett mit ihrer Tochter Tash, in dem beide ihre intensive Mutter-Tochter-Beziehung reflektieren. Insgesamt scheint es jedoch, als habe Tori Amos nach Jahren des teilweise richtungslosen Herumirrens zurückgefunden zu ihrer Heimat: ihrer Musik.

Top-Track: Unrepentant Geraldines

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