Kategorie: CD-Reviews | Genre: Jazz/Jazzrock/Fusion, Progmetal | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 165 / 11-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 7.5/10 | Label: Metal Blade | Autor: MaB
Wer beim Namen Trioscapes ein konventionelles Jazztrio befürchtet, darf gleich mal aufatmen. Denn Dan Briggs (b, p), Walter Fancourt (sax, fl) und Matt Lynch (dr, el. perc) haben mit liebgewonnenen Traditionen überhaupt nichts am Hut, sondern blasen auf „Digital Dream Sequence“ der Jazzfraktion so richtig den Marsch. Dies mag auch daran liegen, dass Briggs normalerweise bei Between The Buried den Bass bedient und mit seinen Mitmusikern eine Vorliebe für das Mahavishnu Orchestra teilt. Dennoch sind Trioscapes mit dieser Gruppe nicht zu vergleichen. Vielmehr wird ihre Musik durch den Jazzmetal-Spiegel gebrochen, sodass beim Titelstück und bei „Hysteria“ wildes Gefrickel neben Freejazz-Ausbrüchen und galaktischen Psychedelic-Trips stehen. In „Stab Wounds“ machen sich Trioscapes erbarmungslos über ihre Instrumente her, und dennoch lenken sie ihre Aggression dabei in konstruktive Bahnen. „From Earth To Moon“ kontrastiert Minimal-Patterns im Gamelan-Stil mit einem heftig verzerrten Fuzzbass. Und „The Jungle“ könnte am besten als Kreuzung aus World Music und Progmetal bezeichnet werden.
Top-Track: Digital Dream Sequence