Kategorie: CD-Reviews | Genre: Jazz/Jazzrock/Fusion | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 159 / 4-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Act | Autor: WK
Ulf Wakenius ist die schwedische Geheimwaffe an der Jazzgitarre. Nicht in jedem Kontext kann er glänzen, nicht selten wirkt er allzu betulich. Doch auf seiner neuen Solo-CD lässt er die Seele baumeln und macht ganz entspannt vor, was der Begriff Jazz-Gitarre für ihn bedeutet: Singen auf Saiten. In manchen Stücken scheinen die Finger kaum die Strippen zu berühren, ganz so, als würde die Gitarre sich selbst spielen. In anderen flitzt er virtuos übers Griffbrett. Form und Timbre der Stücke sind ganz unterschiedlich, es reicht von klassisch über folkloristisch und soulig bis hin zu free. Doch Wakenius lässt keinen Zweifel daran, dass es sich hier ausschließlich um seine eigene Welt handelt, die er auch ganz allein ausgemessen hat. Neben zahlreichen Eigenkompositionen überrascht er mit einer wundervoll verklärten Sologitarren-Version des Rodriguez-Klassikers „Sugar Man“. Ein Album für jede Gelegenheit, an dem nicht nur Jazzhörer ihre Freude haben können.