Kategorie: CD-Reviews | Genre: Singer-Songwriter, Rock | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 166 / 12-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: ohne Wertung | Label: Columbia | Autor: SaS
Ein langjähriges Projekt des ehemaligen Rio-Reiser-Texters Misha Schöneberg – diese Übertragungen der Texte Leonard Cohens sind durchaus gelungen, wenn auch etwas manieriert. Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere: die Interpretationen durch deutsche Künstler, die eher dem kommerziellen Pop, teilweise gar dem Schlager zuzurechnen sind. Ob die Welt tatsächlich auf eine Version von „First We Take Manhattan“ durch Peter Maffay gewartet hat, ist jedenfalls stark zu bezweifeln. Teenie-Idol Tim Bendzko tut mit seiner uninspirierten Version des komplexen Stücks „Story Of Isaac“ der gelungenen Textübertragung keinen Gefallen. Selbst 80er-Jahre-Schlagerstar Stefan Waggershausen gibt sich die Ehre. Auf der Habenseite stehen erstaunlich inspirierte Darbietungen von Johannes Oerding, Jan Plewka und vor allem die großartige Fehlfarben-Version des eigentlich durchschnittlichen „Democracy“. Selbst ein überraschend einnehmendes „So Long, Marianne“ von den Castingshow-Gewinnern Mrs. Greenbird ist enthalten. Ein teils gelungenes, teils aber auch sehr zweifelhaftes Vergnügen.
Top-Track: Gerechtigkeit (Fehlfarben)