Kategorie: CD-Reviews | Genre: Garage | Heft: Jahrgang 2013, eclipsed Nr. 151 / 6-2013 | VÖ-Jahr: 2013 | Wertung: 7/10 | Label: Vitesse | Autor: DC
Ein geschmackvolles Cover-Artwork mit badenden Makaken-Affen, Kindheitsfotos im Inlay, ein bedeutungsschwerer lateinischer Albumtitel und der dezent-rätselhafte Hinweis in den Liner Notes: „This album was recorded with a self-centered, depressive philosophy“ – das Trio Ventura aus der französischen Schweiz mag es offensichtlich ein bisschen geheimnisvoll. Und so ist auch seine Musik: schwerer, düsterer Noiserock, tief in den Neunzigern verwurzelt, als Chokebore noch ihre depressiven Sadcore-Hymnen schrammelten und Nirvana die Band der Stunde war. Ob instrumentaler Wall-Of-Sound-Einstieg im Intro oder monumentale Progrock-Geschütze im Zwölfminüter „Amputee“ – Ventura spielen auf ihrem dritten Album mit den Facetten des abwechslungsreichen Noiserock, bieten in ihren Texten allerhand Mystizismus Raum und erinnern so durchaus an die frühen The Notwist. Trotz melancholischer Grundstimmung bleibt man aber melodisch und zugänglich. Eine interessante Band für Fans des angesprochenen Genres, die gern zwischen den Zeilen nach Antworten suchen.
Top-Track: Amputee