Anfang Juli in Norwegen: Tor Oddmund Suhrke, neben Robin Ognedal der zweite Gitarrist von Leprous, nimmt sich bei strahlendem Sonnenschein Zeit für ein Interview mit eclipsed. Der ausgebildete Physiotherapeut berichtet dabei, warum seine Band die Arrangements verschlankt hat und auf Pink-Floyd-mäßige Soli steht – und warum die Nebenprojekte seiner Kollegen sich positiv auf die Bandatmosphäre auswirken.
eclipsed: Die letzten beiden Leprous-Alben – „Pitfalls“ und Aphelion“ – handelten von den Depressionen und Angststörungen eures Sängers Einar Solberg. Was hat euch dazu bewogen, auf „Melodies Of Atonement“ Songs zum Thema „Reue“ zu schreiben?
„Man hat zwar ein Lieblingsessen. Aber das verspeist man auch nicht jeden Tag“, lacht Einar Solberg, wenn man ihn auf die Beweggründe anspricht, ein Soloalbum herauszubringen. „Ich bin Teil von Leprous, seit ich 16 bin, mein ganzes Leben im Grunde, und das ist das einzige Projekt, in dem ich kreativ war“, erläutert er weiter. „Hier und da habe ich bei Sessions anderer Musiker mitgewirkt, aber das ist alles. Ich will mich nicht beklagen, wir sind eine sehr freie Band und offen für alles, ändern unseren Sound und versuchen neue Dinge. Das ist toll. Aber auf einer Tour, es war 2018, fiel mir auf, dass alle anderen Nebenprojekte hatten, ich aber nicht. Und plötzlich vermisste ich etwas.“
Mit ihrem 2019 erschienenen Album „Pitfalls“ empfahlen sich die norwegischen Progmetaller LEPROUS eindrücklich als eine der Top-Bands des Genres. Das Nachfolgewerk „Aphelion“ knüpft nun daran praktisch nahtlos an, sowohl musikalisch als auch inhaltlich. Denn Frontmann Einar Solberg verarbeitet in den Songtexten erneut seine Erfahrungen mit Depressionen und Angststörungen, dieses Mal aber mit einer optimistischeren Grundausrichtung.
Die fantastische Reise von Leprous geht weiter. Seit ihrem Debüt „Tall Poppy Syndrome“ haben die Norweger eine faszinierende musikalische Entwicklung genommen. Schon mit „Bilateral“ emanzipierte man sich vom ursprünglichen Ansatz (Black Metal gepaart mit klassischem Progrock der Siebziger und jazzigen Passagen), mit Alben wie „Coal“ und „The Congregation“ setzte man sich dann mit an die Spitze einer frischen neuen Progmetal-Generation. Mit „Pitfalls“, ihrem sechsten Album, befreit sich die Band nun auch mit Vehemenz aus diesem (für sie ohnehin nie wirklich vorhandenen) Korsett, die musikalische Palette des Quintetts scheint ab sofort beinahe unbegrenzt zu sein (siehe dazu auch die ausführliche Rezension zum aktuellen „Album des Monats“!). Im Interview spricht Sänger Einar Solberg darüber hinaus offen über seine schwere Depression.
eclipsed: Einar, „Pitfalls“ ist textlich das wohl persönlichste Leprous-Album überhaupt.
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