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eclipsed Nr. 164 / 10-2014

21. Januar 2015

GENESIS - 40 Jahre „The Lamb Lies Down On Broadway“ Es war nicht so, dass Genesis nicht schon vor dem Jahr 1974 mit der Idee konzeptueller Rockkunst auseinandergesetzt hätten. Immerhin hatte die Band zuvor mit „Supper’s Ready“ ein sich über eine komplette LP-Seite erstreckendes Epos veröffentlicht und 1973 auf „Selling England By The Pound“ Songs präsentiert, die von einer bestimmten Vorstellung von „Britishness“ zusammengehalten wurden. An die Produktion einer Platte, die von Anfang bis Ende eine zusammenhängende Geschichte erzählt, hatten sich Genesis indes noch nicht gewagt. ROBERT PLANT - Die Flucht nach vorne Er spricht leise, hustet immer wieder, denn er laboriert an einer fiesen Erkältung. Was nicht wirklich gut ist, wenn man sich auf einer mehrmonatigen Tournee befindet und zudem jede Menge Pressetermine hat. Die wollte Robert Plant eigentlich schon stornieren. Doch weil eclipsed extra zu ihm ins Hotel nach Birmingham gereist ist, macht er gute Mine zum bösen Spiel. Er ist zunächst sehr bemüht, wirkt aber zusehends genervt, je mehr sich das Gespräch in Richtung Led Zeppelin verlagert.

SINÉAD O’CONNOR - Wer ist hier der Boss?

25. September 2014

Das kleine Bray an der Irischen See ist ein Ort nach dem Vorbild klassischer britischer Seebäder. Zwar ohne Pier, dafür mit einer langen Strandpromenade, netten Cafés sowie Busladungen voller Rentner und Familien mit Kleinkindern, die im verhangenen irischen Sommer Seeluft schnuppern wollen. Und die wahrscheinlich gar nicht wissen, an wessen Haustür sie da an der Strand Road, der Hauptverkehrsstraße an der Wasserfront, entlangschlendern. In einem großen, weißen zweistöckigen Gebäude, dessen Winkel in den Rastafari-Farben gehalten sind (auffälliger geht’s kaum), residiert Sinéad Marie Bernadette O’Connor mit ihren vier Kindern. Eine alleinerziehende Mutter, die in Lederhose, T-Shirt, rosa Hausschuhen sowie mit frisch geschorenem Kopf und markanten Gesichtstätowierungen (rote Herzchen auf beiden Wangen) empfängt. Zwar kocht sie Kaffee und erkundigt sich nach Flug und Anreise, doch wirklich herzlich ist sie nicht. Eher misstrauisch und zögerlich.