Ein Thema kann gleich zu Beginn abgehakt werden: Er komme gerade aus Cornwall zurück, wo er an neuem Material für Oblivion Protocol gearbeitet habe, berichtet Richard West auf die Einstiegsfrage, womit er sich derzeit befasse. Das Album „The Fall Of The Shires“ wird also kein „Einzelkind“ bleiben – sein neues Projekt ist längerfristig angelegt. Aber ist „Projekt“ dafür überhaupt der richtige Ausdruck? Die Plattenfirma spricht von einer „Supergroup“. Mit dieser Bezeichnung kann der englische Musiker leben, auch wenn sich Oblivion Protocol wie jede andere neue Band erst noch bewähren müsse. Im Übrigen bezeichnet er die anderen Mitglieder – die erst angefragt wurden, nachdem die Plattenfirma Interesse an seinem Material gezeigt hatte – als „gute Freunde“: Drummer Darby Todd (Devin Townsend) wohnt nahebei, mit Bands des Gitarristen Ruud Jolie (u.a. Within Temptation) gaben Threshold schon Konzerte, außerdem wirkte er bei Wests Projekt League Of Lights mit.
Es sind aufregende Tage für Richard West, Keyboarder der Progmetalinstitution Threshold: Mit „Dividing Lines“, dem eclipsed-Album des Monats November, ist kürzlich das zwölfte Studiowerk der Band erschienen. Außerdem veröffentlicht West demnächst seine Autobiografie „Maybe A Writer. My Life In Threshold“. Im Zoom-Interview hatte er überdies noch eine Überraschung parat.
eclipsed: „Dividing Lines“ ist wieder ein starkes Album mit großartigen Melodien und gewohnt toller Produktion. Habt ihr dafür ein Geheimrezept?
Satte fünf Jahre lagen zwischen „Dead Reckoning“ (2007) und „March Of Progress“ (2012). Fünf Jahre, in denen fast alle Mitglieder von Threshold auch mit persönlichen und privaten Veränderungen beschäftigt waren. Negativer Höhepunkt war 2011 der Tod ihres ehemaligen Sängers Andrew „Mac“ McDermott, der die Band 2007 verlassen hatte. Inzwischen hat sich das neue Line-up mit Gitarrist Pete Morten und dem Rückkehrer Damian Wilson bestens eingespielt. Einen fanfreundlicheren Frontmann als Wilson, der über eine überragende Stimme und eine ebensolche Ausstrahlung verfügt, kann sich eine Rockgruppe kaum wünschen: So mischt er sich vor Beginn eines Konzerts gerne unter die Besucher, klönt und scherzt mit ihnen. Auch im Interview ist der Mann mit dem Rübezahlbart sehr offen. Der übliche Promotion-Schnack zum neuen Album wird da schnell zur Nebensächlichkeit.
„March Of Progress“, der Titel des letzten Threshold-Albums, erweist sich im Nachhinein als etwas übertrieben. Denn die Briten stagnieren auch mit „For The Journey“ weiter auf hohem Niveau, ohne die Klasse ihrer ersten beiden 2000er Werke „Hypothetical“ und „Critical Mass“ erreichen zu können.
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