„Flowers & Dead Souls“ - so der Titel des zweiten Studioalbums von Acid Rooster. Das Leipziger Trio weiß darauf mit einem cool-relaxten Strauß Musik aus Psychedelic, Space Rock und Krautrock zu überzeugen.
Schon seit ungefähr 20 Jahren machen Sebastian Väth (Gitarre, Percussion), Max Leicht (Bass, Synthesizer, Orgel) und Steffen Schmidt (Drums, Percussion, Piano) zusammen Musik. Irgendwann haben sie sich Acid Rooster genannt. Irgendwann gab es die ersten Konzerte. Immer wieder wurden Tapes aufgenommen und Mitschnitte aufgezeichnet. Auf Bandcamp findet sich eine Unzahl davon. Wie es dann doch zu einem ersten offiziellen Studioalbum kam und was es mit dem neuem „Flowers & Dead Souls“ auf sich hat, erfuhren wir vom Trio im Interview.
eclipsed: „Flowers & Dead Souls“ ist ein Studioalbum. Aber ihr habt bewusst versucht, eine gewisse Ursprünglichkeit und Live-Atmosphäre einzufangen.
Max Leicht: Wenn es um Aufnahmen geht, sind wir alle schon immer große Fans eines natürlichen Sounds und wir stehen einfach total auf den besonderen Charakter einer Bandmaschine in Kombination mit einem analogen Mischpult. In der Vergangenheit haben wir einige Veröffentlichungen selbst aufgenommen, also wollten wir das bei diesem Album unbedingt mal ausprobieren. All unsere Aufnahmen sind live eingespielte One-Takes, welche wir im Nachhinein immer noch etwas mit Overdubs ausschmücken und ergänzen. Das Live-Feeling ist von Beginn an ein integraler Bestandteil unserer Band, da wir einen Großteil unserer Spannungsbögen aus dem Moment heraus entwickeln.
eclipsed: Das Album klingt über weite Strecken herrlich relaxt, lässig und abgezockt. Wo nehmt ihr als relativ junge Band diese Coolness her?
Sebastian Väth: Danke für die netten Worte, das freut uns! Wir veröffentlichen mit dieser Band zwar noch nicht allzu lange Alben, aber uns verbindet eine sehr tiefgreifende musikalische Verbindung. Seit circa 20 Jahren machen wir in verschiedensten Projekten zusammen Musik und haben da auch allerhand ausprobiert. So jung sind wir also eigentlich gar nicht mehr. „Flowers & Dead Souls“ wirkt vermutlich so lässig, weil wir uns einfach sehr wohl in den Völker Studios in Bamberg fühlten und wir eine super Zeit zusammen hatten.
Das komplette Interview ist Teil unseres Online-Abos, siehe https://www.eclipsed.de/de/abo
eclipsed: Es ist euer zweites Studioalbum. Da stellt sich automatisch die Frage nach der Weiterentwicklung gegenüber dem Debüt. Worin besteht diese eurer Meinung nach?
Steffen Schmidt: Um genau zu sein, ist es eigentlich unser ersten wirkliches Studioalbum. Auch unser selbst betiteltes Debüt ist im Grunde genommen in einem Proberaum entstanden, allerdings mit super Mikrofonen und einem fantastischen Studio-Mix durch Jan Werner von Datashock. Wenn man aktiv ist, findet Weiterentwicklung ja automatisch stetig statt und dadurch, dass wir die letzten Jahre wirklich sehr viele Konzerte gespielt haben und zwischendurch immer wieder ausgiebige Sessions in unserem Proberaum mitgeschnitten haben, sind wir in unserem Zusammenspiel immer routinierter und intuitiver geworden. Daher klingt das neue Album in sich wohl sehr stimmig und strahlt eine besondere Atmosphäre aus.
eclipsed: Euer Debüt liegt vier Jahre zurück. Nicht nur die Pandemie hat die Arbeit am neuen Album verzögert, ihr hattet auch mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.
Väth: Im November 2020 kam ich damals auf der Arbeit mit der zweiten Variante des Corona-Virusʼ in Berührung und hatte mich infiziert. Leider war ich unter denjenigen Menschen, welche sich von der Infektion nicht wieder vollständig erholten. Das war die erste Welle an Post-Covid-Erkrankungen. Um mal bei der Musik zu bleiben, es war für mich in den ersten Monaten kaum möglich Gitarre zu spielen oder einfach nur Musik zu hören. Ich wusste zu dem Zeitpunkt auch nicht, ob das jemals alles wieder so funktionieren wird wie vor der Erkrankung. Also schleppte ich mich Monat für Monat zu verschiedensten Arztpraxen in der Hoffnung auf baldige Besserung der Symptome. Anfang Januar 2022 war ich dann in einer neurologischen Klinik und ab da ging es dann stetig bergauf. Ich habe dort wieder viel Gitarre gespielt, einige Ideen vom jetzigen Album sind auch dort entstanden. Im Mai haben wir uns dann getroffen und das Album aufgenommen.