„Live At Rockpalast 1981“, der kürzlich auf CD und DVD veröffentlichte Mitschnitt des legendären Loreley-Auftritts, zeigt eine fast noch jugendliche Band. Er läutete jedoch bereits das Ende der Ära des klassischen Southern Rock ein. Die von den Sängern und Gitarristen Don Barnes und Donnie Van Zant (dem jüngeren Bruder des Lynyrd-Skynyrd-Sängers) 1974 gegründete Truppe aus Jacksonville, Florida brennt hier ein knapp einstündiges Feuerwerk ab. Ihr letztes Studioalbum „Drivetrain“ erschien 2004, doch hat die Band bis heute nichts von ihrer Lebendigkeit verloren.
eclipsed: Don, du bist das einzige verbliebene Gründungsmitglied der vor 49 Jahren ins Leben gerufenen Band. Fühlt es sich trotzdem immer noch nach 38 Special an?
Don Barnes: Wir spielen in der Regel in 100 Städten pro Jahr. Das heißt, 38 Special ist ein Fulltime-Job – aufgrund öffentlicher Nachfrage, denn die Leute wollen die Musik von 38 Special hören. Die wollen 38 Special so hören, wie sie sie aus den 70ern und 80ern kennen. Da ist es fast unerheblich, dass nur ich aus der damaligen Zeit noch dabei bin. Wichtig ist, dass ich bei vielen Tracks der Originalsänger bin. Das erhöht den Wiedererkennungswert.
eclipsed: Ist das mit deinen inzwischen 70 Lebensjahren gut vereinbar?
Barnes: Das passt schon. Von mir erwartet niemand Vokalakrobatik.
eclipsed: Als du dir den Leadgesang noch mit Donnie Van Zant geteilt hast, kam es zu dem Rockpalast-Auftritt, dessen Mitschnitt nun veröffentlicht wurde. Was ist mit Donnie passiert, und was ist dir von dem Gig in Erinnerung geblieben?
Barnes: Donnie ist vor zehn Jahren ausgestiegen. So bin ich nun der alleinige Fackelträger, das ist okay für uns beide. Der Loreley-Auftritt war ein Erlebnis für uns. Wir waren damals das erste Mal in Europa, und die Anfahrt auf den Berg und dann dieser sensationelle Blick auf den Rhein sind mir bis heute in Erinnerung. Mit den Outlaws, Thin Lizzy und Nine Below Zero waren zudem Bands dabei, die alle großartige Sets abgeliefert haben. Wir haben schon so etwas wie einen Wettbewerb gespürt.
