Auf seinem zweiten Soloalbum bringt Symphony-X-Gitarrist MICHAEL ROMEO Filmmusik und Progmetal zusammen

28. August 2018

Michael Romeo Symphony X

Auf seinem zweiten Soloalbum bringt Symphony-X-Gitarrist MICHAEL ROMEO Filmmusik und Progmetal zusammen

Eigentlich wäre die Zeit reif für ein neues Symphony-X-Album gewesen. Doch die Progmetaller aus New Jersey hatten sich im letzten Jahr eine Auszeit verordnet. Fast alle Bandmitglieder stürzten sich daraufhin in andere Projekte. Im Sommer ereignete sich dann noch der schreckliche Tourbusunfall von Russell Allens Band Adrenaline Mob, bei dem zwei Menschen starben und von dessen Folgen Allen sich noch nicht vollständig erholt hat. Für Gitarrist Michael Romeo ergab sich daher zwangsläufig ein Zeitfenster, um mit „War Of The Worlds“ etwas Neues auszuprobieren.

eclipsed: Michael, könnte auf „War Of The Worlds“ auch das Symphony-X-Logo prangen?

Romeo: Ja und nein. Natürlich kann ich meinen Stil nicht verleugnen, aber durch die Elektronikelemente und den starken Fokus auf Orchesterpassagen hat das Album schon einen sehr eigenen Charakter.

eclipsed: Gab es Unterschiede im Songwriting?

Romeo: Bei Symphony X muss ich die Livesituation im Hinterkopf behalten. Da ist dann einfach nicht alles möglich. Aber hier hatte ich definitiv mehr Freiraum. Es gibt wesentlich mehr Gitarrenparts. Die Gitarren fügen sich in das Orchester ein, wenn ich zum Beispiel die Geigenläufe doppele oder alle möglichen Melodielinien hinzufüge.

eclipsed: Wie stark orientierst du dich in deinen Texten an H.G. Wells’ Vorlage „Der Krieg der Welten“?

Romeo: Mir war von Anfang an klar: Nicht jeder Song soll von Marsmenschen, Strahlenpistolen und fliegenden Untertassen handeln. „Krieg der Welten“, das könnten auch die Welten der Religionen oder die Welten der Politik sein. Unser Planet bietet ja derzeit genug Brisantes aus diesen Bereichen. Ein politisches Album ist es aber für mich nicht.

eclipsed: Musikalisch sticht vor allem der Song „Fucking Robots“ mit seinen Elektroelementen heraus.

Romeo: Ich bin auf das EDM/Dubstep-Genre durch meine Kinder aufmerksam geworden. Ich hatte so etwas noch nie gehört, aber es gefiel mir, denn da war schon eine gehörige Portion Härte und Aggressivität zu spüren. Ich hatte Lust darauf, diese Beats und Sounds mit ein paar Gitarren und einem Orchester zusammenzuwerfen und zu sehen, was passiert. Als der Song fertig war, dachte ich mir: Mann, das klingt wie ein Haufen Transformer, die Sex haben.

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