Im März 2022 nutzten Tangerine Dream ein erstes Corona-Schlupfloch, um in UK und Irland eine Konzertreihe zu geben. Schließlich hatten sie gerade eben ihr spannendes Studiowerk „Raum“, das zweite Album (nach „Quantum Gate“ von 2017) mit nagelneuen Stücken nach dem Ableben von Edgar Froese, veröffentlicht. Die neue TD-Formation - neben dem jetzigen Mastermind Thorsten Quaeschning sowie Geigerin Hoshiko Yamane nunmehr mit Paul Frick statt Ulrich Schnauss als drittem Mitglied – nimmt in ihrer „The Quantum Years“-Phase Fahrt auf.
„Es war dereinst an der Hauptstraße zu Heidelberg eine rauschende Ballnacht. Und ich war dabei“, verkündet ein Voice-Sample in den ersten Sekunden von „High Tech, Low Life“, dem dritten Album von Buddha Sentenza. Sekundenbruchteile später haut das Quintett aus eben jenem Heidelberg krachende Riffs, jaulende Synthies und wirbelnde Drums heraus. Die Auffassung, was eine rauschende Ballnacht ist, können auseinander gehen. Keine zwei Meinungen gibt es allerdings darüber, dass Buddha Sentenza auf „High Tech, Low Life“ ein wahres Feuerwerk aus Stoner Rock, Psychedelic und New Artrock abfeuern.
Produzent und Musiker Jens Lueck veröffentlicht mit seinem Projekt Single Celled Organism den bereits dritten Teil seiner ambitionierten Endzeitstory um ein fragwürdiges wissenschaftliches Experiment, in dessen Zentrum das Mädchen Tella steht. Die musste lange Zeit von menschlicher Gemeinschaft isoliert aufwachsen. Schließlich kann sie das Versuchslabor verlassen, doch durch ein künstliches Virus wurden 95 Prozent der Menschheit ausgelöscht.
„Diese Geschwindigkeit, mit der wir uns bewegten, die kreativen Säfte, die in der Luft lagen, das Ganze war einfach eine pure Mixtur aus Adrenalin, chemischen Substanzen, Euphorie, und es gab keine Bremsen. Wir konnten nicht mehr stoppen, was da stattfand. Wir wussten ja selbst nicht, was es genau war.“ So äußerte sich Robert Plant 2007 über jene magische Zeit Anfang der 70er, als Led Zeppelin vor allem die USA regelrecht überrollten.
"Fauna" markiert zwar keinen Neuanfang, zumindest aber den Start in ein neues Kapitel der Historie von Haken. Nach den beiden zu-sammenhängenden Alben "Vector" (2018) und "Virus" (2020) war es an der Zeit für frischen Wind. Die Rückkehr von Keyboarder Pete Jones kann zudem als Indiz gewertet werden, dass die britischen Progmetaller bei der Neuaufstellung ihre eigene Vergangenheit nicht außer Acht lassen. Ist es demnach eine neue alte Stärke, zu der die Band zurückfindet?
Der Meister der Flötentöne war Ian Anderson schon immer. Der in Schottland geborene höchst umtriebige Tull-Chef legte dann nach der Wiederaufnahme des großen Bandnamens Jethro Tull letztes Jahr mit „The Zealot Gene“ schnell nach. „RökFlöte“, der Titel des brandneuen Albums, könnte glatt als Motto für die gesamte Bandgeschichte herhalten, aber natürlich hat sich Anderson mit nordisch-heidnischer Mythologie und Polytheismus auch wieder ein großes Konzeptthema vorgenommen.
Die großen Konzeptalben des Alan Parsons Project bieten sich wunderbar an für die Veröffentlichung hochwertiger Boxen im Großformat. Nach „Tales Of Mystery And Imagination“, „Eye In The Sky“ und „Ammonia Avenue“ folgt nun der vierte Streich: „The Turn Of A Friendly Card“, auf dem erstmals Komponist Eric Woolfson als Leadsänger zu hören war, bot 1980 nach dem etwas schwächelnden „Eve“ (1979) wieder großen Artrock und als schillerndes Thema das Glücksspiel mit all seinen Schattenseiten.
Tatort: Farm Studios, Freising bei München. Die Sondereinheit RPWL hat ihr neues Album „Crime Scene"“ eingespielt. Hier geht es, wie nicht anders zu erwarten, auch um reale Verbrechen mit gar grausigen Details. Die musikalischen Ermittler, Sänger und Keyboarder Yogi Lang, Gitarrist Kalle Wallner, Drummer Marc Turiaux und Neuzugang Markus Grutzner am Bass, spuren den Fällen in kriminell spannenden Arrangements nach. Die Hauptkommissare Lang und Wallner standen uns über Tatmotiv und -hergang Rede und Antwort.
Am 22./23. Februar führte der frühere Yes-Keyboarder im Londoner Palladium seine drei größten Konzept-Soloalben plus ausgewähltes Yes-Tafelsilber auf. Ein Anlass, die Geschichte dieser drei glorreichen Werke „The Six Wives Of Henry VIII“, „Journey To The Centre Of The Earth“ und „The Myths And Legends Of King Arthur And The Knights Of The Round Table“ im Interview mit dem Künstler Revue passieren zu lassen und dabei die aktuelle Live-Umsetzung zu beleuchten.