Bereits zum dritten Mal in ihrer Geschichte mussten Big Big Train sich einen neuen Sänger suchen. Und diesmal, nach dem Tod von David Longdon, stellte das eine ganz besondere Herausforderung dar: Alberto Bravin, der Neue am Mikro, musste in große Fußstapfen treten.
Die Zeit der Trauer ist vorbei bei Big Big Train – was allerdings nicht heißt, dass der plötzliche Tod ihres Sängers David Longdon im November 2021 gänzlich verarbeitet ist. Bandgründer Greg Spawton vermisst seinen „Bruder im Geiste“ noch immer. Nach der Veröffentlichung von „Welcome To The Planet“ im Januar 2022, dem letzten mit Longdon eingespielten Album, galt es für dessen Nachfolger Alberto Bravin, in seine neue Rolle hineinzufinden, um die entstandene große Lücke auszufüllen. Zudem war dies nicht die einzige personelle Veränderung in der Band. „The Likes Of Us“ ist daher das erste Album einer neuen BBT-Zeitrechnung. Im Interview sprachen Bravin und Spawton über den schwierigen Weg der Band zu einer neuen Normalität.
eclipsed: Greg, „The Likes Of Us“ ist das erste Album mit Alberto Bravin. Wie fühlt sich das für dich an?
Greg Spawton: Ich habe sehr positive Gefühle. Wir haben alles getan, um ein Album zu machen, das den „Test der Zeit“ bestehen wird, denn es markiert einen Neustart für uns. Dafür hatten wir nur diese eine Chance.
eclipsed: Wie habt ihr zusammengefunden?
Spawton: Ich habe ihn [Alberto] 2015 in London mit PFM live gesehen. Er hat eine großartige Stimme. Also habe ich ihm geschrieben – nicht weil ich dachte, dass Big Big Train einen neuen Sänger brauchten, sondern weil ich im Hinterkopf hatte, etwas solo zu machen. Als wir dann wirklich einen neuen BBT-Sänger suchten, war er der Erste auf meiner Liste.
Alberto Bravin: Ich glaube, Greg kannte zuerst nicht mal meinen Namen. Auf die Mail von ihm habe ich geantwortet, dass ich mich geehrt fühlte und es gerne versuchen würde. Ich kannte natürlich die Band und auch die Umstände.
eclipsed: Wie ging es weiter?
Bravin: Es war eine unglaubliche Reise bis hierhin. Du weißt ja vorher nie, ob die Chemie stimmt – aber in dem Fall passt es musikalisch wie menschlich. Wir sind bewusst kleine Schritte gegangen – erst gab es einen neuen Song als Single, dann erste Liveauftritte. Das hat natürlich geholfen. Ich würde sagen, wir haben uns gefunden.