BIRTH CONTROL - Die Rückkehr des Gammastrahls

24. Juni 2022

BIRTH CONTROL - Die Rückkehr des Gammastrahls

Mit ihrem neuen Studioalbum „Open Up“ stehen Birth Control in bester Tradition: Rund 50 Jahre nach dem Erscheinen ihres Kultalbums „Hoodoo Man“ hat die Krautrocklegende, deren Einflüsse von Hardrock bis Prog reichen, ein Werk eingespielt, das alle Wünsche und Ansprüche von Fans wie Kritikern erfüllen dürfte. Wir sprachen mit Gitarrist Martin „Ludi“ Ettrich und Sänger Peter Föller über den langen Weg zu seiner Fertigstellung und die Rückkehr der Band ins Rampenlicht.

eclipsed: Euer neues Album steht am Start, viele Livetermine sollen folgen. Wie aufwendig war die Arbeit im Studio in dieser schwierigen Zeit? 

Martin „Ludi“ Ettrich: Es war nicht ganz so einfach, wie wir uns das ursprünglich vorgestellt hatten. Pandemiebedingt konnten wir selten alle gemeinsam im Studio arbeiten. So haben wir vieles hin- und hergeschickt, was natürlich zu Verzögerungen führte. Das Album wurde bereits während des Lockdowns 2020 konzipiert, dann von Januar bis Juni 2021 aufgenommen. Wir haben uns über das Jahr 2021 immer mal wieder zu zweit oder zu dritt in unterschiedlichen Studios getroffen, um die Arbeit voranzubringen. Wir sind ja eine demokratisch arbeitende Band, da ist die Abstimmung im Studio natürlich einfacher. Aber entscheidend ist das Ergebnis. Wir wollten es diesmal richtig krachen lassen, und ich glaube, das ist uns gelungen.

Peter Föller: Die ersten Kritiken zu „Open Up“ sind zustimmend bis euphorisch – und es klingt ja auch so, als hätten wir alle im Studio gestanden. Ich glaube, die neuen Songs stehen da in bester Birth-Control-Tradition. Genau da wollten wir hin.

eclipsed: Die erste Singleauskopplung „These Are The Days“ stammt von eurem Keyboarder Sascha Kühn. Wie sind die übrigen Songs entstanden?

Föller: Die Vorlagen für „Wrestling Mama“, „I Don’t Mind“ und „Plans Get Lost“ stammen von Martin. „Wannabe“ und drei weitere Tracks kommen von unserem Keyboarder Sascha Kühn. Und dann ist da natürlich noch „Gamma Ray 2.0“, den Martin neu arrangiert hat.

Ettrich: Dass wir etwas mit „Gamma Ray“ machen wollten, war schon länger klar. Schließlich ist das unser bekanntester Song, der in diesem Jahr genau wie „Hoodoo Man“ sein 50-jähriges Jubiläum feiert. Es sollte allerdings nicht ganz genau so klingen wie vor 50 Jahren. 

eclipsed: Für die kommende Tour sind bereits mehr als 25 Gigs geplant. Wie wird eure Setlist aussehen? Habt ihr vor, beide Versionen von „Gamma Ray“ zu präsentieren?

Ettrich: Wir sind noch am Überlegen. Möglicherweise spielen wir eine „Gamma Ray“-Version am Konzertanfang und die längere zum Finale. Mal sehen. Was die neuen Songs betrifft, haben wir bereits zwei, drei Kandidaten ausgewählt. 

Föller: Unser Publikum hat ja bestimmte Erwartungen, die wir erfüllen möchten. Einiges aus dem ersten Jahrzehnt von Birth Control ist da echt unverzichtbar. Und es macht uns auch immer wieder große Freude, Songs wie „The Work Is Done“ oder „Plastic People“ auf die Bühne zu bringen.  

eclipsed: Neben dem typischen Birth-Control-Sound spielten bei euch von Anfang an die Texte eine große Rolle. So hat die Botschaft von „Gamma Ray“ nichts an Gültigkeit verloren, wenn es heißt: „Wenn ich ein Gammastrahl wäre, mächtig und unfehlbar, würde ich Liebe ausstrahlen, um Elend und Krieg zu bekämpfen.“

Ettrich: Ja, das klingt die Weltlage betreffend leider immer noch sehr aktuell. 

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