Lediglich Stimmen und Gitarren. Aber dieses geradezu spartanische Aufgebot hat es in sich, wenn dieses Instrumentarium den richtigen Leuten gehört - denjenigen von Frontm3n. Ab Dezember ist der britische „Classic“-Dreier in Deutschland wieder auf Tour. Wenn Peter Howarth, Mick Wilson und Pete Lincoln, allesamt in ihren Sechzigern, gemeinsam auf einer Bühne stehen, dann entsteht im perfekten Dreiklang harmonische Magie pur. Zumindest in den Ohren derer, die jenseits der 50 sind und sich in der Kindheit oder Jugend im Radio Songs von The Sweet, den Hollies oder 10cc genehmigten: „Fox On The Run“, „Bus Stop“ und „I’m Not In Love“, um nur einige wenige Klassiker aus den 70ern zu nennen. Die drei Herren geben dem Nostalgie-Affen Zucker. Und das auf höchstem Niveau, ist Pete Lincoln überzeugt …
eclipsed: Kennengelernt hat sich euer Trio, als ihr vor über einem Vierteljahrhundert in der Liveband von Sir Cliff Richard weltweit aktiv wart. Seid ihr seitdem Freunde geworden?
Pete Lincoln: Ich besitze nach wie vor jede Menge Fotos aus dieser Ära. Und auf beinahe allen sind sämtliche Beteiligten mit einem breiten Grinsen gesegnet. Was mir beweist, dass es eine tolle Zeit in unserem Leben war, obwohl Cliff hohe Ansprüche an die Professionalität jedes Einzelnen gestellt hat. Jedenfalls waren wir in jener Phase unseres Daseins Kollegen. Und wurden rasch dicke Kumpels, die wir bis heute sind.
eclipsed: Wie darf man sich den „Frontm3n-Touralltag“ vorstellen? Immerhin gibt es den Dreier seit sieben Jahren „on the road“ …
Lincoln: Der Alltag beginnt unmittelbar nach dem Frühstück: ab spätestens 11 Uhr im Tourbus sitzen. Ein Fahrer transportiert uns von Auftrittsort A zu Auftrittsort B. Erst im neuen Hotel ein-, dann die neue Halle auschecken. Mittagessen. Ausführlicher Soundcheck. Konzert. Am Abend ein Glas Wein in der Hotelbar. Schlafen. Aufstehen. Unsere Gattinnen brauchen sich keine Sorgen um uns zu machen – wir führen ein braves Leben. Und bringen am Ende der Nacht auch noch Geld mit nach Hause.
eclipsed: Klingt furchtbar fade, oder nicht?
Lincoln: Ist es aber nie. Weil wir uns gegenseitig haben. Viel Gesprächs- und auch mal politischer Diskussionsstoff ist im Umlauf. Zudem haben wir den gleichen merkwürdigen, typisch britischen Sinn für Humor. Die Zeit vergeht wie im Flug.
