DETLEV SCHMIDTCHEN (ex-ELOY) beehrt uns mit einem esoterischen Konzeptalbum

28. August 2024

Detlev Schmidtchen Eloy

DETLEV SCHMIDTCHEN, Ex-Tastenzauberer von ELOY, beehrt uns mit einem esoterischen Konzeptalbum

Bei drei legendären Studiowerken der Hannoveraner Prog-Band ELOY war Detlev Schmidtchen von 1976 bis 79 an Bord: „Dawn“, „Ocean“ und „Silent Cries And Mighty Echoes“. Damals war Schmidtchen für die magischen und noch rein analogen Synthesizer-Sounds zuständig. Danach ging es aufgrund von Differenzen mit Bandchef Frank Bornemann auseinander. Mit Jürgen Rosenthal, dem ehemaligen Eloy-Schlagzeuger aus derselben Schaffensperiode, gründete er für das Album „Acid In Wounderland“ (1981) kurzzeitig Ego On The Rocks.

Auch mit Manfred Wieczorke aus den frühen Eloy-Anfangstagen unterhielt er Projekte, so die NDW-Band Piefke und Pafke und die Jungs aus der Dunkelkammer oder die Instrumentalband Choco. Bei Schmidtchens erster Solo-CD „The Last Planet (Chapter I – Impressions)“ (2007), einem Konzeptalbum, arbeitete er erneut mit Jürgen Rosenthal zusammen. Zuletzt brachte er 2022 „Zero Gravity“ heraus. Mit „The Tears Of Chronos“ folgt nun wieder ein großes Konzeptwerk mit Gesang. Schmidtchen und seine Sängerin Claudia Roggendorf geben Auskunft.

eclipsed: Du warst ja in der großen Zeit von Eloy in der zweiten Hälfte der Siebziger dabei. Damals war für die Eloy-Konzeptalben textlich und inhaltlich Jürgen Rosenthal zuständig. Nun legst du mit „The Tears Of Chronos“ ein ähnlich groß angelegtes Konzeptalbum vor. Inwiefern haben dich deine Zeit bei Eloy und Rosenthal geprägt und sind immer noch ein Einfluss?

Detlev Schmidtchen: Eigentlich gar nicht so sehr, außer „Ocean“ vielleicht, weil ich schon immer meine Musik mit so bildhaften Geschichten oder Erlebnissen verbunden habe.

eclipsed: Dein wunderbarer Keyboard-Stil hat damals stark den Sound der Band geprägt. Wie schaust du trotz der Unstimmigkeiten mit Frank Bornemann nach all den Jahrzehnten auf diese Zeit zurück?

Schmidtchen: Die Freude, mit Eloy zu arbeiten, war wesentlich größer als die Unstimmigkeiten, welche unter dem massiven Erfolgsdruck, unter dem die Band damals stand, leider nie richtig bis ins Detail geklärt werden konnten. Insofern überwiegen auch nach Jahrzehnten die Freude und der für sich sprechende Erfolg dieser Zeit.

eclipsed: Musikalisch bekommt man auch auf dem neuen Werk wieder deinen typischen Sound. Immer noch analoge Synthies und Drumcomputer inklusive deiner Klangmalerei, für die du berühmt bist. Bleibst du dir und deinen alten Keyboards der 70er und 80er ganz bewusst treu?

Schmidtchen: Sagen wir mal fünfzig-fünfzig, denn auch die technische Entwicklung bleibt nicht stehen, genau wie bei Chronos (lacht). Ich nutze schon zu einem großen Teil auch digitale Technik, allerdings mit dem Anspruch, meiner Linie treu zu bleiben. Meine Wurzeln sind halt die analogen Klangerzeuger und Sounds, welche mir ans Herz gewachsen sind.

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