So kann es gehen: Das letzte reguläre Spock’s-Beard-Album „Noise Floor“ erschien 2018. Das Debüt der Pattern-Seeking Animals, einst vom eclipsed als „inoffizieller Ableger“ bezeichnet, erblickte ein Jahr später das Licht der Welt, und mit „Spooky Action At A Distance“ liegt nun das vierte Album in etwas mehr als vier Jahren vor. Grund genug, etwas genauer bei Mastermind John Boegehold nachzufragen.
eclipsed: Wie bist du an „Spooky Action At A Distance“ herangegangen?
John Boegehold: Ich schreibe eigentlich die ganze Zeit. Hier hinter mir steht mein ganzes Equipment. Es einzuschalten, ist das Erste, was ich morgens mache. Damit alles bereit ist, falls ich eine Idee habe. Das Einzige, was ich mir für dieses Album vornahm, ist darauf zu achten, dass wir uns nicht wiederholen. Und ich versuche immer, ein paar zusätzliche Instrumente mit reinzunehmen. Die Flöte ist da, das Englischhorn, das Streichquartett, das Charango – ich liebe das Instrument, es stammt aus Südamerika und ist ein Verwandter der Mandoline. Trompete und Solo-Violine gibt es diesmal nicht zu hören.
eclipsed: Dafür aber ein Saxophon-Solo in „He Once Was“.
Boegehold: Ich kam beim Songwriting an den Punkt, an dem ich ein Solo sah. Aber was für eines? Keyboard oder Gitarre? Als ich merkte, dass das Ganze einen Supertramp- oder Pink-Floyd-Vibe hatte, kam mir das Saxophon in den Sinn. Also kontaktierte ich Alex Bone, einen jungen, großartigen Musiker aus England. Und was er ablieferte, war der Hammer. Lustig war übrigens, dass Ted und ich sofort darauf ansprangen, während die anderen beiden meinten: „Sax? Euer Ernst?“
eclipsed: Auch in Bezug auf die Ausgestaltung der Vocals bist du einen Schritt weitergegangen.
Boegehold: Ted Leonard ist ein fantastischer Sänger. Auch unser Schlagzeuger Jimmy Keegan singt großartig. Dave Meros und ich hingegen haben keine sehr musikalischen Stimmen. Ich war aber immer Fan dieser dreistimmigen Sachen, sei es bei den Beatles, bei Fleetwood Mac oder Crosby, Stills and Nash. Das wollte ich auch, wobei es ja nicht immer dieselbe dritte Stimme sein muss. Also fragte ich ein paar Sängerinnen, mit denen ich teilweise auch schon gearbeitet hatte. Eine der Sängerinnen, Diane Boothby, schrieb sogar an drei Songs mit.