Seit Jahrzehnten sind Epitaph eine feste Größe im Rockgeschäft. Mit dem Album „Don’t Let The Gray Hair Fool You“ stellen sie erneut unter Beweis, dass sie nichts von ihrer Vitalität und Klasse eingebüßt haben. Im eclipsed-Interview sprach Frontmann Cliff Jackson über alte Zeiten, das neue Album und Zukunftspläne.
eclipsed: Cliff, du stammst aus Sheffield und hast 1969 die deutsch-britische Band Epitaph mitgegründet. Wie kamst du überhaupt nach Deutschland?
Cliff Jackson: Wie so viele Engländer habe ich hier in einer Coverband gespielt. Covern hieß damals, bluesorientierte englische Mucke wie Hendrix, Animals, Spencer Davis zu spielen. Anfangs, kann man sagen, klangen wir wie eine heavy Variante von Taste.
eclipsed: Im Winter 1969/70 seid ihr im angesagten Dortmunder Musikclub Fantasio als Epitaph durchgestartet. Wie lief das damals?
Jackson: Wir waren von Anfang an eine Jamband, haben auf der Bühne unsere Stücke Allman-Brothers-mäßig in die Länge gezogen. Die Mischung aus deutschem Rock oder Krautrock, wie man heute sagt, und amerikanischem Rock hat mir gut gefallen. Wir haben von Anfang an Songs geschrieben, die erweiterungsfähig waren: gute Gitarrenarrangements plus Jams. Das machen wir heute immer noch so. Viele Songs entstehen aus Improvisationen, sprich Jamsessions.
eclipsed: Und wie arbeitest du zu Hause als Songschreiber?
Jackson: Das Songwriting ist für mich tagtägliche Arbeit. Es ist halt das, was man macht: Man nimmt die Gitarre oder arbeitet am Text. Ich glaube, wir haben derzeit genug zusammen für ein weiteres Album. Insgesamt haben wir ungefähr zwei Jahre an den neuen Songs gearbeitet. Zum größten Teil sind die Texte fertig, wenn wir mit der Band ins Studio gehen. Aber natürlich kann es passieren, dass dann hier und da etwas verändert und angepasst werden muss ...