Da waren’s nur noch drei. Noch während der letzten Tour hatte Steve Hackett für sich entschieden, Genesis zu verlassen. Er war frustriert, hielt er doch seinen Anteil am Output für zu gering und seine Beiträge für zu wenig wertgeschätzt. Bei Tony Banks, Phil Collins und Mike Rutherford löste sein Entschluss auch längst nicht so einen Schock aus wie Peter Gabriels Ausstieg zwei Jahre zuvor. Sie wollten dem Prog-Schlachtschiff ohnehin einen neuen Sound, einen radiotauglicheren Anstrich verpassen. So wurde „…And Then There Were Three…“ das bis dato poppigste Album der Band. Als Phil Collins am 8. Oktober 1977 in London in der Ladbroke Grove zufällig auf seinen Bandkollegen Steve Hackett traf und kurz mit ihm sprach, ahnte er nicht, was er Stunden später aus zweiter Hand erfahren sollte. „Abends sagte mir Mike, Steve komme nicht mehr, er sei raus“, so Collins in einer Banddokumentation des Musiksenders VH-1. Damit hatte niemand gerechnet. Schließlich war die Gruppe gerade dabei, dem knapp zwei Wochen später erscheinenden Livealbum „Seconds Out“ den letzten Schliff zu verpassen. Ganz überraschend kam der Ausstieg des Leadgitarristen freilich nicht. Schon länger – genauer gesagt seit dem Ausstieg von Peter Gabriel zwei Jahre zuvor – hatte Hackett damit geliebäugelt, ebenfalls Genesis zu verlassen und seine Solokarriere voranzutreiben, die er mit dem Album „The Voyage Of The Acolyte“ im selben Jahr parallel zu den Bandaktivitäten gestartet hatte.
Hauptgrund für Hacketts Frustration war, dass er seine Ideen und seinen Input seit Längerem nicht mehr ausreichend berücksichtigt und gewürdigt fand. „Ich wusste es vorher, ja“, verriet er 2016 in einem Interview mit eclipsed. „Nach ‚Lamb‘ hatte sich alles verändert. Ich konnte mich nun nicht mehr auf Peters Unterstützung verlassen. Ich wusste, dass ich etwas Eigenes machen musste.“ So arbeitete der 27-Jährige bereits parallel an Solomaterial. Zunächst unfreiwillig, denn viele seiner Eingaben und Kompositionen wurden von den anderen abgelehnt („Please Don’t Touch“), nicht wertgeschätzt oder auf B-Seiten oder EPs („Inside And Out“) abgeschoben. Andere seiner Beiträge wie „Blood On The Rooftops“ vom Album „Wind & Wuthering“ schafften es nie auf die Live-Setlist. „In vielerlei Weise war es eine klaustrophobische Erfahrung für mich. Es wurde immer schwerer, der Gitarre Stellenwert zu verschaffen“, so Hackett in der von allen Mitgliedern autorisierten Fernsehdokumentation „Sum Of The Parts“. Mit Gabriels Ausstieg, so Hacketts Sicht, war das Bandgefüge ein Stück weit aus dem Gleichgewicht geraten und hatte sich deutlich zu seinen Ungunsten verschoben. Neben Banks drängten Rutherford und allmählich auch Phil Collins mit ihren Ideen in den Vordergrund, die auf eine noch nicht poppige, aber doch deutlich zugänglichere Art der Musik aus waren, sei es über kürzere Stücke oder einfachere Texte.