LAURA COX - Schritt für Schritt!

16. Januar 2023

Laura Cox

LAURA COX - Schritt für Schritt!

Laura Cox, halb Französin, halb Engländerin, macht mit ihrem neuen Album „Head Above Water“ den nächsten Schritt: Ihr Name steht nun ohne den Zusatz „Band“ auf dem Cover. Gitarre und Gesang schultert sie ab sofort alleine. Und zudem kommt jetzt wohl endgültig niemand mehr auf die Idee, ihr den Stempel Bluesrock aufzudrücken. 

Aus dem Alter, als sie mit Papas Hilfe als YouTuberin für Furore sorgte, ist sie schon ein gutes Jahrzehnt heraus, es hängt ihr aber immer noch ein bisschen nach: Das Internet vergisst eben nicht so schnell. Der Schritt auf die Livebühne mit einer Band folgte. Und jetzt also der „next step“, bei dem sie eine noch individuellere musikalische Handschrift entwickelt, indem sie auf die Unterstützung von Freund, Co-Songwriter und Gitarrist Mathieu Albiac verzichtet: „Head Above Water“ zeigt die inzwischen 32-jährige Pariserin als immer noch furiose, aber zugleich gestandene Rockerin, die, basierend auf klassischem Rock der Siebzigerjahre, viele Einflüsse zulässt, ohne an Originalität zu verlieren.

eclipsed: Kurz vor Corona hast du als die „nächste Rock-Rakete“ gegolten. Aber dann standen nicht nur für dich fast alle Räder still.

Laura Cox: Ich habe auf diese Verheißungen nie so viel gegeben, deshalb fühlte ich mich nicht, als wäre ich nicht da angekommen, wo ich hin wollte. Die ganze Welt musste wegen der Pandemie den Atem anhalten. Das ist vielleicht für einen älteren Rocker, der eventuell noch ein oder zwei Alben und eine oder zwei große Tourneen vor sich hat, bestimmt schwerer zu verdauen als für jemanden wie mich, die mit dem bis dahin Erreichten sehr einverstanden war und dann einfach mal für einige Zeit die Füße stillhalten musste.

eclipsed: Ich weiß noch, dass an dem Tag, als du im März 2020 in der Bonner Harmonie für eine Rockpalast-Crossroads-TV-Aufzeichnung gebucht warst, in Deutschland der Lockdown ausgerufen wurde. Ihr habt den Gig ohne Publikum dann dennoch aufgezeichnet.

Cox: Wir haben versucht, alles zu geben, und da wir als Band sehr eingespielt waren, ist es ein guter Auftritt geworden, aber es war in der Tat ein merkwürdiges Ereignis. 

eclipsed: Nun geht es wieder los, und „Head Above Water“ ist das erste Lebenszeichen nach der Pandemie.

Cox: Ja, den Kopf über Wasser zu halten war gar nicht so einfach, gleichzeitig jedoch handelte es sich um einen Reifungsprozess. Und letztlich hat es einige Dinge in Bewegung gebracht, gerade weil die Zeit lange stillstand.

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