2019 prägte die sensible Schwedin Louise Lemón mit ihrem zweiten Album „A Broken Heart Is An Open Heart“ ihren speziellen Sound, der düsteren Artpop à la Anna von Hausswolff mit einer Prise Soul und viel Herzschmerz in den Texten verband. Seither prangt auf ihrem künstlerischen Schaffen das Etikett „Queen of Death Gospel“. „Lifetime Of Tears“ lässt sich nun allerdings nur schwer in diese Kategorie pressen. Das spektakuläre Etikett passt nicht mehr. Was sagt die blonde Schwedin selbst dazu?
„Als Künstlerin will ich mich ja weiterentwickeln und wachsen. Ich wollte, dass diese Platte so klingt. Sie ist aber noch dramatischer und näher an meinem Herzen in Bezug auf ihre Offenheit. Sie hat zwar immer noch die Tiefe und Dunkelheit des ‚Queen of Death Gospel‘-Labels, aber auch das Licht. Textlich ist sie vielleicht gar noch dunkler, doch der Sound ist polierter. Wir haben all diese Verzerrer-Effekte wie auf meinem Debüt rausgenommen.“
Der frühere Vergleich mit einer von Hausswolff hinkt jetzt, eher bietet sich der mit dem lasziven Dream Pop einer Lana Del Rey an: „Okay, doch Lana ist mehr Pop als ich. Meine Inspiration sind Fleetwood Mac und Stevie Nicks. Ihre Musik und ihr spezielles Beziehungsdrama. Grundsätzlich ziehe ich immer viel aus den Siebzigern, um meine Musik mit echten Instrumenten organisch klingen zu lassen.“ „Lifetime Of Tears“ ist sowohl Song- als auch Albumtitel und leicht „überdramatisch“. Müssen wir uns um die gute Louise Sorgen machen? „Ja, musst du“, sagt sie lachend.