LUNATIC SOUL - Zurück ins Licht

LUNATIC SOUL - Zurück ins Licht

Es ist das Ende einer Ära. Auf „The World Under Unsun“ bringt Mariusz Duda Lunatic Soul zu einem krönenden Abschluss, mit einem majestätischen, 90-minütigen Doppelalbum, das alles vereint, was den dunkel schillernden Artpop des Riverside- Bassisten auszeichnet.

Wir erreichen Mariusz Duda an seinem 50. Geburtstag. Entsprechend gut ist seine Laune, er wirkt gelöst und glücklich. Dabei entstand sein aktuelles Werk in schwierigen Zeiten, in denen der Songwriter mit einigen persönlichen Problemen zu kämpfen hatte. Ein Gespräch über Abschlüsse, neue Anfänge – und Videospiele.

eclipsed: Hallo Mariusz, „The World Under Unsun“ heißt das neue Album von Lunatic Soul. Die Welt in ständiger Sonnenfinsternis — ganz schön bedrohlich, was?

Mariusz Duda: Das stimmt. Ich lebe in Polen nahe der ukrainischen Grenze. Ich weiß vom Krieg in Gaza und von der Lage in den Vereinigten Staaten. Es erschreckt mich, wie schnell ich mich an dieses ständige Gefühl der Unsicherheit gewöhnt habe. Das hat mich sicher unterbewusst zum Titel des Albums inspiriert. Den Song „Torn In Two“ habe ich geschrieben, kurz nachdem der konservative Andrzej Duda für eine zweite Amtszeit zum polnischen Präsidenten gewählt wurde. Ich bin aber kein politischer Künstler, der finstere Titel bezieht sich also in erster Linie auf meine persönlichen Probleme.

eclipsed: Was hat dich zu diesem Bild inspiriert?

Duda: „The World Under Unsun“ ist Teil des Zyklus „The Circle Of Life And Death“, zu dem auch die anderen Alben von Lunatic Soul gehören. Darin erzähle ich die Geschichte eines Helden, der in einem ewigen Kreislauf gefangen ist. Er stirbt, erwacht wieder zum Leben, stirbt erneut und wird abermals wiederbelebt. Mit jedem neuen Leben wird seine Welt ein wenig trostloser. Bis sich die Sonne für ihn ins Gegenteil verwandelt und erlischt. „Unsun“ hat aber noch eine andere Bedeutung.

eclipsed: Und welche?

Duda: So sollte Lunatic Soul ursprünglich heißen. Als ich 2007 am ersten Album arbeitete, habe ich Wawrzyniec Dramowicz davon erzählt, meinem damaligen Schlagzeuger. Er meinte sofort, dass das nicht gehe, weil seine Band schon den Namen Unsun trage. Sie machten Metal, so wie Nightwish oder Within Temptation. Sie hätten schon die Cover gedruckt und Konzerte gespielt. Also habe ich mich stattdessen für Lunatic Soul entschieden. Das ist sowieso der coolere Name, finde ich. Unsun haben sich nach zwei Alben wieder aufgelöst. Aber weil sie mir den Namen damals klauten, habe ich ihn jetzt als kleine Rache im Titel des Albums untergebracht.

LUNATIC SOUL - The New End (OFFICIAL VIDEO)

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