Nach dem düsteren „Wasteland“-Album musste man sich ein wenig Sorgen um Riverside machen. Zu melancholisch und zerrissen wirkte das Werk, das nach dem plötzlichen Tod von Gitarrist Piotr Grudziński entstanden war. Bei ihrem jüngsten Longplayer, der den vielsagenden Titel „ID.Entity“ trägt, wirken die inzwischen wieder als Quartett agierenden Polen dagegen wie ausgewechselt. Die Songs klingen frisch, die Band spielt geradezu befreit auf, und die Texte von Frontmann Mariusz Duda sind ungewöhnlich angriffslustig geraten, wobei die Polarisierung der Gesellschaft durch Populisten und Fake News ebenso thematisiert wird wie Internet-Tracking und toxische Beziehungen.
Das düstere „Wasteland“-Album vermittelte den Eindruck, man müsse sich ein wenig Sorgen um Riverside machen. Allzu melancholisch und zerrissen wirkte jenes Werk, das zwei Jahre nach dem plötzlichen Tod des Gitarristen Piotr Grudziński eingespielt worden war. Auf ihrem jüngsten Longplayer, der den vieldeutigen Titel „ID.Entity“ trägt, wirken die inzwischen wieder als Quartett agierenden Polen dagegen wie ausgewechselt. Die Songs klingen frisch, die Musiker spielen geradezu befreit auf, und die Texte von Frontmann Mariusz Duda sind ungewöhnlich angriffslustig geraten, wobei die Polarisierung der Gesellschaft ebenso thematisiert wird wie Internettracking und toxische Beziehungen.
Es war nicht leicht, Mariusz Duda in den letzten Monaten ans Mikrofon zu bekommen. Bereits während der US-Tour von Riverside platzten diverse Verabredungen, ein weiterer Interview-Termin scheiterte in letzter Sekunde, weil das Schiff der „Cruise For The Edge“-Prog-Kreuzfahrt früher als geplant ablegte und in die Internet-freie Zone schipperte. Während der anschließenden Stippvisite in Südamerika schien eine erneute Kontaktaufnahme mit dem Kopf der polnischen Progger noch unwahrscheinlicher, sodass wir den 46-Jährigen erst Anfang Juni nach der Rückkehr in seine Heimat erreichten.
Als „Out Of Myself“ über das amerikanische Label Laserʼs Edge 2004 auch nach Deutschland schwappt und fortan als echter Geheimtipp in der Progszene kursiert, hat das Album bereits über ein Jahr auf dem Buckel ... Zusammen mit Sänger/Bassist Mariusz Duda blicken wir zurück auf die Anfangstage von Riverside, richten den Fokus aber zunächst auf die Gegenwart und die nähere Zukunft.
eclipsed: Mariusz, wie gehst du mit den Unbilden der Corona-Pandemie um?
Am 21. Februar 2016 schien das Ende von Riverside besiegelt. An diesem Tag verstarb völlig unerwartet Gitarrist Piotr Grudziński. Der 40-jährige Publikumsliebling hatte mit seinen lyrischen Melodien großen Anteil am Erfolg der Band. Die Gruppe ohne ihn fortzuführen schien nicht möglich. Zweieinhalb Jahre später sind Riverside nicht mehr dieselbe Band. Mit ihrem neuen Album „Wasteland“ haben sich als Trio neu erfunden. Mariusz Duda, Michał Łapaj und Piotr Kozieradzki sind bereit, ihre Geschichte fortzuschreiben. Es ist nicht weniger als die Wiedergeburt einer der wichtigsten zeitgenössischen Bands der Szene.
Mitte Juni. Einen Interviewtermin mit Mariusz Duda zu bekommen, ist derzeit extrem schwer. Seit März befinden sich Riverside im Studio Serakos in Warschau, um an ihrem siebten Album „Waste7and“ zu feilen, dem ersten ohne den Anfang 2016 verstorbenen Gitarristen Piotr Grudziński. Zudem muss sich die Band auch noch auf drei Sommerfestivals vorbereiten. Für eclipsed nimmt sich Duda dennoch viel Zeit, erklärt, warum das aktuelle Lunatic-Soul-Album „Under The Fragmented Sky“ für ihn „zwischen Leben und Tod“ steht, und beschreibt, wie sich Riverside mit „Waste7and“, das voraussichtlich Ende September erscheinen wird, neu erfunden haben.
eclipsed: Mariusz, du trägst deine Gefühle stets absolut ehrlich durch deine Musik nach außen. Diesen Mut zur Verwundbarkeit schätzen deine Fans an dir.
Die perfekte Übersicht & Analyse über das Gesamtwerk der grössten ROCK-Acts der 60er/70er/80er! Mehr Infos...
eclipsed Abo- & Bestellservice
Postfach 1331
53335 Meckenheim
Telefon:
+49 (0)2225-7085-338
(Mo-Fr 8.00 - 18.00 Uhr)
Fax:
+49 (0)2225-7085-399
E-Mail: eclipsed@aboteam.de
eclipsed ist ein in Aschaffenburg beheimatetes Musikmagazin und seit dem Jahr 2000 deutschlandweit im Handel. Es richtet sich an Freunde anspruchsvoller Rockmusik, die Lust haben, Monat für Monat auf eine immer neue akustische Entdeckungsreise zu gehen.
eclipsed befasst sich dabei eingehend mit den Rockgrössen der 60er und 70er in den Bereichen Artrock, Prog, Psychedelic, Blues, Classic, Hardrock uvm. genauso wie mit der aktuellen Szene in diesen Bereichen.
© 2023 eclipsed.de
Impressum | AGB | Datenschutz | Kontakt