Donnerwetter! Ist es wirklich schon 30 Jahre her, dass die Zusammenarbeit von Mitch Ryder mit der Ost-Berliner Band Engerling begann? Mittlerweile sind die einflussreiche Rock-Legende aus Detroit und die deutsche Band so eng zusammengewachsen, wie das nur geht. Auf ihre jährliche kräftezehrende Winter-Tour durch die Clubs wollen aber weder die Musiker noch ihre getreue Fan-Gemeinde verzichten. Im Gespräch mit eclipsed verrät Ryder, was es an Neuigkeiten zur bevorstehenden Jubiläumstour gibt.
eclipsed: Wie kam es zur Verbindung mit Engerling?
Mitch Ryder: Ich hatte bereits vor dem Mauerfall Auftritte in der ehemaligen DDR und lernte Engerling-Manager Gert Leiser kennen. Von ihm kam der Vorschlag, mir die Band mal anzuhören.
eclipsed: Seit 1994 seid ihr gemeinsam unterwegs. Anfangs hast du noch deine Lead-Gitarristen Joe Gutc oder Robert Gillespie aus den USA mitgebracht. Heute verlässt du dich voll und ganz auf Engerling. Wie ist euer Verhältnis?
Ryder: Wir sind gute Freunde geworden. Wenn du so lange mit ein und derselben Band arbeitest, so oft auf der Bühne stehst, kann das Ergebnis etwas ganz Besonderes sein. Du hast die Möglichkeit, etwas Großes zu schaffen. Ich mag das besondere Feeling, das auf der Bühne entsteht. 30 gemeinsame Jahre sind ein Grund zu feiern. Das gilt auch für die neuen Live-Aufnahmen auf unserer Doppel-LP „The Roof Is On Fire“. Sie entstand 2019 und 2020 in Berlin, Dresden und Bonn. Da kannst du hören, wie wir gewachsen sind.
eclipsed: Vor Engerling warst du schon viele Jahre im Westen unterwegs. Kannst du dich an dein erstes Konzert in Deutschland erinnern?
Ryder: Das war im Oktober 1979 in der Essener Grugahalle. Wäre ich nicht vom Rockpalast eingeladen worden, hätte es keinen Mitch Ryder in Europa gegeben.
