Music From Time And Space-Sampler Vol. 74

11. Mai 2020

CD-Sampler

1. CRYPTEX - 
Because The Reason Is You (3:28) 
Album: Once Upon A Time (2020)
Label/Vertrieb: Steamhammer/SPV 
www.cryptexmusic.com

Die episch-proggigen Tracks von CRYPTEX brauchen nicht länger als ein Popsong, um sich zu entfalten und zu beeindrucken. Insgesamt ergibt das ein ebenso kurzweiliges wie spannendes Album, das musikalisch aus den Vollen schöpft – wie dieser Track, der mit Leichtigkeit klassische und spacige Elemente verbindet. 

2. ANUBIS - Home (5:08)
Album: Homeless (2020)
Label/Vertrieb: Anubis Music/Just For Kicks
www.anubismusic.com

Fokussiert im Vinyl-Format gehen die Australier ANUBIS auf „Homeless“ zu Konzept-Werke. Die Themen: Schere zwischen Arm und Reich, Umweltkrise, zunehmende Abhängigkeit von Technologie, überwältigender Einfluss sozialer Medien. Gegossen in modernen Artrock mit atmosphärischer Tiefe wie bei Marillion und Radiohead. 

3. THE ANCESTRY PROGRAM - Another Way To Fly (6:21) 
Album: Tomorrow (2020) 
Label/Vertrieb: The Ancestry Program/Just For Kicks
theancestryprogram.bandcamp.com 

Sehr frisch klingt das Debütalbum des Münchener Quartetts THE ANCESTRY PROGRAM. Souverän beschreitet die Band den Grat zwischen Prog und Progmetal und beweist dabei immer ein geschicktes Händchen für atmosphärische Zwischentöne. So auch bei „Another Way To Fly“, das mit Delay-Gitarre und fauchender Hammond aufwartet.  

4. LESOIR - Dystopia (6:44)
Album: Mosaic (2020)
Label/Vertrieb: Glassville/Dutch Music Works
www.lesoirmusic.com

Die Niederländer LESOIR denken ihren modernen Artrock weiter, im Zentrum die schöne Stimme von Maartje Meessen. Schwere orientalische Ethno-Farben, angelehnt an Led Zeppelin, zwar düster, aber durchaus mit Pop-Appeal. „Dystopia“ besticht mit „The Dark Side Of The Moon“-Atmosphäre, aber mehr Rock-Schlagseite. 

5. FUGHU - Martian (dedicated D. Bowie) (4:48)
Album: Lost Connection (2020)
Label/Vertrieb: Fughu/Just For Kicks
www.fughu.com

Progmetal aus Argentinien? Auf jeden Fall – auch wenn FUGHU ihre Stücke auf Englisch singen. Fughu führen die lange, ehrwürdige Prog-Tradition des lateinamerikanischen Landes weiter und begeistern auf ihrem neuen Album mit druckvollen, melodischen Songs, mal wütend, mal melancholisch.


6. JOHN GHOST - Airships Are Organisms (5:34) 
Album: Airships Are Organisms (2019)
Label/Vertrieb: Sdban/Rough Trade
www.johnghost.be

Auf seinem zweiten Album „Airships Are Organisms“ lotet das belgische Sextett JOHN GHOST das Spektrum von Postrock und Postjazz bis hin zu Minimal Music und Progrock aus. Beim Titelstück leitet die Gruppe von krautiger Motorik in zappaeske Gefilde über und zündet am Ende ein Fusion-Feuerwerk.

7. I AM THE MANIC WHALE - Billionaire (7:25)
Album: Things Unseen (2020)
Label/Vertrieb: Plane Groovy/Just For Kicks
www.iamthemanicwhale.com

Die Engländer I AM THE MANIC WHALE machen spannenden Prog – ohne Scheuklappen und mit textlichem Tiefgang. Bei „Billionaire“ ergänzen sie die leichte Toto-Schlagseite mit jazzigen Motiven und Gesangslinien wie bei Steely Dan; obendrein kombinieren sie Yes-mäßige Tempi-Wechsel mit Spock’s-Beard-Erdung. Echtes Kopfkino!

8. THE STEEPWATER BAND - That’s Not The Way (4:58)
Album: Turn Of The Wheel (2020)
Label/Vertrieb: Diamond Day/Just For Kicks
www.steepwater.com

„That’s Not The Way“ ist eigentlich der untypischste Song des neuen Albums der STEEPWATER BAND aus Chicago. Denn Gastsaxophonist Terry „Sonny Lee“ Tritt prägt dieses Stück so sehr, dass der bluesige Classic-Rock-Sound der Band vollkommen anders als sonst klingt. Ein ungewohnter, aber interessanter Farbtupfer! 

9. SMOKEMASTER - Ear Of The Universe (10:20)
Album: Smokemaster (2020) 
Label/Vertrieb: Tonzonen/Soulfood
www.smokemaster.rocks

Saucool, was SMOKEMASTER da auf ihrem selbstbetitelten Debüt raushauen. Space, Blues und Stoner, alles miteinander verwoben. Das ist mal rau und dreckig, mal ruhig schwebend, und es überrascht immer wieder. Das 10-minütige „Ear Of The Universe“ ist ein gutes Beispiel für diese ineinander greifende Vielfalt.

10. NAUTILUS - Point Of Return (9:51)
Album: The Mystery Of Waterfalls (2020)
Label/Vertrieb: Sireena/Broken Silence
www.nautilus-nedland.de

NAUTILUS haben immer schon Geschichten von Jules Verne als Hörabenteuer zwischen Artrock und traditioneller Elektronik vertont. Nun gibt’s nach zwölf Jahren Bandpause mit „20.000 Meilen unter dem Meer“ eine Fortsetzung. Neuzugang Meiko Richert bereichert den floydianischen Longtrack „Point Of Return“ mit Gesang.