THE OCEANs Klangreise durch die Erdgeschichte widmet sich mit „Holocene“ der Gegenwart

3. Juli 2023

The Ocean

THE OCEANs Klangreise durch die Erdgeschichte widmet sich mit „Holocene“ der Gegenwart

Das 2020 erschienene The-Ocean-Album „Phanerozoic II: Mesozoic / Cenozoic“ endet mit einem Stück, das nach der jüngsten Epoche der Erdgeschichte, dem Holozän, benannt ist. Eigentlich war nicht geplant gewesen, diesem Zeitabschnitt noch ein komplettes Album zu widmen; nach „Praecambrium“ 2007 und dem „Phanerozoic“-Zyklus 2018/20 sollte es erst mal genug sein mit historischer Geologie. Doch dann schrieben die Berliner Postmetaller nur wenige Wochen nach der Veröffentlichung des Vorgängers das im Mai herausgebrachte Album. „Holocene“ überrascht in vielerlei Hinsicht: zum einen mit einer musikalischen Ausrichtung, die insgesamt ruhiger und wesentlich elektronischer als gewohnt ist, vor allem aber im Hinblick auf seinen Entstehungsprozess. Bandleader Robin Staps nennt das Werk eher einen „Umweg“ als eine klare Richtung für die Zukunft. Gleichwohl betont er: „Wir öffnen mit ‚Holocene‘ neue Türen, und die werden auch offen bleiben.“

Anders als sonst stammte das Ausgangsmaterial für die Songs nicht von Staps selbst, sondern von Keyboarder Peter Voigtmann. Der schickte ihm Ende 2020 mehrere rein elektronische Stücke, die Staps so sehr inspirierten, dass er begann, sie um Gitarren- und Schlagzeugparts zu ergänzen. Nachdem er anfangs noch unschlüssig gewesen war, ob es sich dabei um neues The-Ocean-Material handeln würde, stand nach knapp einem Monat Arbeit fest: „Das könnte die logische Fortsetzung von ‚Phanerozoic II‘ darstellen. Dort wird zum Ende hin ja auch die Elektronik dominanter und die Gitarre zurückgeschraubt.“ Daher beschloss man, „eine Art Appendix zu komponieren“. Zugleich arbeitete Voigtmann die ursprünglichen Stücke zum Debütalbum „Limbus“ seines Soloprojekts SHRVL aus. So entstanden zwei komplementäre Werke: „Hört man beide, erkennt man deutlich die Parallelen, obwohl die ‚Holocene‘-Tracks letztlich ziemlich weit entfernt von dem gelandet sind, was Peter ursprünglich im Sinn hatte“, so Staps.

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