PURE REASON REVOLUTION - Verluste und Lichtblicke

17. Mai 2022

Pure Reason Revolution

PURE REASON REVOLUTION - Verluste und Lichtblicke

Statt mit dem Album „Eupnea“ (2020) im Gepäck auf Tour zu gehen, war auch die britische New-Artrock-Formation Pure Reason Revolution pandemiebedingt zum Innehalten gezwungen. Kein Grund für Stillstand fanden Jon Courtney (guit, key, voc) und Chloe Alper (b, key, voc), zumal ihre Produktivität gerade durch die Rückkehr von Gründungsmitglied Greg Jong (guit, voc) neuen Schub bekommen hatte. So widmete man sich umgehend der Arbeit am neuen Album „Above Cirrus“, jeder für sich und doch gemeinsam. 

eclipsed: Wie gestalteten sich die Arbeiten an eurem neuen Album „Above Cirrus“?

Jon Courtney: Ich wollte mich eigentlich mit Greg in den USA treffen, wo er lebt. Ich hatte schon ein Flugticket. Dann machte die Pandemie einen Strich durch diese Rechnung, ich musste den Flug immer wieder verschieben, bis es mir reichte. Ich begann, zu Hause in Berlin an den Demos zu arbeiten, und wie so viele andere Musiker schickten wir uns schließlich unsere Ideen online zu und hielten Zoom-Meetings ab. Das klappte ganz gut. Darüber hinaus trafen wir uns zweimal auch persönlich.

Chloe Alper: Wir arbeiten bei PRR ohnehin meist jeder für sich. Diesmal lief es nur noch ein wenig zurückgezogener ab als sonst. Da Greg in den USA, Jon in Berlin und ich in London lebe, ist es immer eine Herausforderung, ein Treffen zu organisieren. Es gab aber auch diesmal eine Gelegenheit, bei der wir alle in Großbritannien zusammenkamen: Wir trafen uns bei Gregs Eltern, die sehr ländlich leben, in einem Naturschutzgebiet mit vielen wilden Tieren. Auch wilde Pferde leben dort, es fahren kaum Autos. Das Haus von Gregs Eltern liegt mittendrin. Wenn man die Tür öffnet, kann es sein, dass draußen gerade Pferde herumwandern. Für mich fühlte es sich sehr speziell an. Es war außerdem eine Zeit, in der sich die Corona-Restriktionen ein wenig lockerten. Es gab also diese wenigen Tage, an denen wir zusammensein und an den Songs arbeiten konnten. Das war großartig, um anzufangen. Danach hieß es für mich, zu Hause in meinem Studio zu arbeiten. Ich mag das, ich brauche meinen Freiraum. Die Arbeit für PRR ist immer recht intensiv. Man singt nicht einfach etwas ein und fertig, sondern es geht sehr ins Detail, es ist vielschichtig, und der Fokus liegt auf dem Zusammenspiel. Die Takes müssen exakt stimmen.

Courtney: PRR ist keine Band, die sich in einem Raum trifft, jammt und daraus Songs entwickelt. Es ist eher so, dass alles sich Schritt für Schritt aufbaut, eins nach dem anderen. Außer der Zusammenkunft im Großbritannien gab es noch ein Treffen von Greg und mir in Frankfurt an der Oder. Dort habe ich mittlerweile ein kleines Studio und außerdem einen Garten. Ich wohne mit meiner Familie in Berlin in einer 50-Quadratmeter-Wohnung. Bekannte von mir haben Schrebergärten, und ich wollte unbedingt auch einen. Es ist fast unmöglich, in Berlin einen zu finden, also suchte ich weiter weg und wurde in Frankfurt an der Oder fündig. Es war schön, aus der Stadt rauszukommen. Der Garten wurde während der Pandemie unsere Zuflucht. Das Studio fand ich dann zufällig. Dort traf ich mich mit Greg zu den Drumsessions. 

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