Ex-Beatle RINGO STARR wird am 7. Juli 80 – und erfährt endlich die Anerkennung, die er sich immer gewünscht hat
An Richard Starkey alias Ringo Starr scheiden sich die Geister – und das seit Jahrzehnten. Für seine Fans zählt er zu den wichtigsten Schlagzeugern der Rockgeschichte, der zwischen 1962 und 1970 zwölf Alben mit den Fab Four aufgenommen und davon 600 Millionen Exemplare verkauft hat. „John, Paul, George und Ringo haben die Welt auf den Kopf gestellt“, sinnierte einst Lemmy von Motörhead. „Eben die Art, wie Leute Musik gehört und über Rockbands gedacht haben.“
Starrs Kritiker halten dem Mann aus Liverpool dagegen vor, kein besonders guter Musiker zu sein, stets im Schatten von Lennon, McCartney und Harrison gestanden und ziemlich üble Soloalben verbrochen zu haben. „Ich habe nie behauptet, dass ich ein genialer Songwriter wäre“, lacht Ringo. „Auf meinen Alben finden sich durchaus Stücke, bei denen selbst ich denke: ‚Wie konnte ich nur?‘ Aber so ist das Leben.“
Das hat es allerdings immer gut mit ihm gemeint: Während die meisten seiner Alleingänge bei Kritik wie Publikum durchfielen, hat er sich sehr erfolgreich als Schauspieler („Caveman“, „200 Motels“, „Lisztomania“) betätigt, eine angesehene Inneneinrichtungsfirma (ROR) gestartet sowie die All Starr Band gegründet, die sein Lebenswerk auf die Bühne bringt. „Ich lebe meinen Traum“, so Ringo. „Schließlich trete ich mit richtigen Koryphäen auf und habe jede Menge Spaß. Das ist alles, was ich immer wollte.“
So spricht definitiv keiner, der satt oder gestopft ist. Dabei wird sein Privatvermögen auf 350 Millionen Euro geschätzt, er wurde zwei Mal in die Rock´n´Roll Hall Of Fame eingeführt, zum Ritter geschlagen, hat buchstäblich mit Gott und der Welt gespielt (Clapton, The Band, Elton John, Stephen Stills, Tom Petty, Joe Walsh, Brian Wilson) und auch sein privates Glück gefunden: Seit 1981 ist er in zweiter Ehe mit Schauspielerin Barbara Bach verheiratet, hat drei Kinder, acht Enkel und lebt in London, L.A. und Monte Carlo. Sein ältester Sohn Zak ist ebenfalls ein gefragter Drummer und tingelt aktuell mit The Who. „Er ist ganz okay“, meint Ringo augenzwinkernd. „Ich würde sagen, er rangiert in den Top 3. Natürlich hat er sein Talent von mir geerbt.“