Als „Out Of Myself“ über das amerikanische Label Laserʼs Edge 2004 auch nach Deutschland schwappt und fortan als echter Geheimtipp in der Progszene kursiert, hat das Album bereits über ein Jahr auf dem Buckel ... Zusammen mit Sänger/Bassist Mariusz Duda blicken wir zurück auf die Anfangstage von Riverside, richten den Fokus aber zunächst auf die Gegenwart und die nähere Zukunft.
eclipsed: Mariusz, wie gehst du mit den Unbilden der Corona-Pandemie um?
Mariusz Duda: Nachdem wir Mitte März 2020 unsere Tour abbrechen mussten, haben wir Riverside zunächst eine längere Pause verordnet. Für mich persönlich war das gedanklich relativ einfach, denn ich konnte mich sofort mit dem nächsten Album von Lunatic Soul befassen, das dann im November herauskam. Darüber hinaus habe ich auf bandcamp unter meinem eigenen Namen die „Lockdown Spaces“ veröffentlicht, ein minimalistisches Elektronik-Album, das im Prinzip in derselben Zeit entstanden ist. Aber auch unser Gitarrist Maciej Meller, der inzwischen ja vollwertiges Bandmitglied ist, und Keyboarder Michał Łapaj haben an Soloalben gearbeitet [beide ebenfalls über bandcamp erhältlich; Anm. d. Verf.].
eclipsed: Wann wollt ihr Riverside reaktivieren?
Duda: Mitloff [Spitzname von Drummer Piotr Kozieradzki; Anm.] hat in den letzten Monaten unseren Proberaum umgebaut. Im Januar beschlossen wir dann, dass wir in Kürze ein neues Album in Angriff nehmen wollen.
eclipsed: Mit der Wiederveröffentlichung von „LostʼnʼFound – Live In Tilburg“ und jetzt „Out Of Myself“ lag euer Fokus eher auf der Vergangenheit.
Duda: Ich hatte mir sogar überlegt, ob auch eine Neuauflage der „Voices In My Head“-EP Sinn machen würde, aber das wäre dann vielleicht doch etwas zu viel des Guten gewesen.
eclipsed: Schaut man sich eure damalige musikalische Vergangenheit an, so war es eigentlich eher unwahrscheinlich, dass ihr als Riverside zusammenfinden würdet ...
Duda: Jeder von uns hatte bereits langjährige Erfahrungen in anderen Bands gesammelt. Piotr Kozieradzki war vorher in diversen Death-Metal-Bands aktiv, und auch Piotr Grudziński [Gitarrist, 2016 verstorben; Anm.] kam eigentlich eher aus der Metal-Ecke. Trotzdem standen die beiden nebenbei auch auf progressive Klänge, eine Gemeinsamkeit, die sie während einer Autofahrt bei einem Marillion-Tape [„Clutching At Straws“; Anm.] entdeckt hatten. Sie haben dann später die Band gegründet. Ich bin der Einzige, der schon immer Progressive Rock gespielt hat und kam auf Empfehlung unseres ersten Keyboarders Jacek Melnicki dazu, der unseren damals aktuellen Bands zeitgleich Proberäume vermietet hatte.