SCHWARZBRENNER's neues Experiment heißt „Auf dem Flügelross“

4. Juni 2025

Schwarzbrenner

SCHWARZBRENNER's neues Experiment heißt „Auf dem Flügelross“

Wolfgang Becker, Mastermind des Trios Schwarzbrenner vom Niederrhein, hat in den letzten Monaten viel Zeit in seiner umfangreichen Bibliothek zugebracht. Das tut der 68-Jährige stets, wenn er auf der Suche nach neuem Material für weitere Alben ist. Wie gewohnt ist bei „Auf dem Flügelross“ nun eine gelungene Melange aus erdigem Blues und klassischer Romantik entstanden. Dieses Mal hat man sich Texte aus der Sammlung „Des Knaben Wunderhorn“ von Clemens Brentano und Achim von Arnim vorgenommen. Becker ist zufrieden mit der Gratwanderung aus lyrischer Vergangenheit und musikalischer Gegenwart.

eclipsed: Welchen Bezug habt ihr zum „Flügelross“, mancherorts auch „Pegasus“ genannt?

Wolfgang Becker: Das Bild dieses Fabelwesens steht dafür, dass der Dichter die Welt von oben sieht. Wir schauen auf verschiedene Epochen wie Barock oder Romantik mit einer gewissen Distanz. Auf dem Pferd reiten wir nicht, das würde für Bodenständigkeit stehen, sondern wir fliegen darauf. Eine Metapher für Weltferne.

eclipsed: Entdeckt man in „Des Knaben Wunderhorn“ immer wieder neue Aspekte?

Becker: Ich kenne diese Sammlung ziemlich gut, weiß demnach, wo ich nachschlagen muss, um etwas zu speziellen Themen zu finden. Wir haben die acht Texte auf dem aktuellen Album zeitgemäß bearbeitet. Dadurch schufen wir eine Art „modernes Volkslied“. Uns war die Verständlichkeit der Inhalte seit jeher ein großes Anliegen.

eclipsed: Wie würdest du das Wort „Romantik“ persönlich definieren?

Becker: Sie steht für eine Abkehr von der Rationalität. Außerdem ist sie eindeutig das Signal für eine Zuwendung zur Natur. Der Mensch sollte mit ihr ganzheitlich verbunden sein. Und er sollte neugierig sein. Aus dem Tag die Nacht machen und umgekehrt. Ohne vor der Dunkelheit Angst zu haben, sie stattdessen als Abenteuer erkennen und ausleben.

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