SINGLE CELLED ORGANISM setzt mit „Percipio Ergo Sum“ seine Endzeitstory fort

13. Juni 2021

Single Celled Organism

SINGLE CELLED ORGANISM setzt mit „Percipio Ergo Sum“ seine Endzeitstory fort

Der berühmte Philosoph Jean-Jacques Rousseau ist mit seinem Aufruf „Zurück zur Natur!“ einst in die Geschichte eingegangen. Philosophiestark ist auch Single-Celled-Organism-Mastermind Jens Lueck auf dem Sequel seines Konzeptalbums „Splinter In The Eye“.

eclipsed: Als du 2017 das erste SCO-Album vorgelegt hast und darin 85 Prozent der Menschheit durch einen Virus umkommen, konntest du die Corona-Pandemie ja nicht vorausahnen. Hat dir das im Nachhinein Unwohlsein bereitet?

Jens Lueck: Sehr sogar...ich wurde auch nicht selten darauf angesprochen! 

eclipsed: Hat die Pandemie mit all ihren Folgen, Lockdown, etc. etwas in Hinsicht der Storyline verändert? Und hast du dadurch auf diese Story selbst einen anderen Blick bekommen?

Lueck: Nein, im Prinzip nicht, denn die Grundzüge sind ja schon 2016/17 entstanden. Allerdings hatte ich einige Bedenken, dass mich jemand bei oberflächlicher Betrachtung in die Nähe von Verschwörungstheoretikern bringen könnte und das ist absolut nicht meine Sichtweise.

eclipsed: Fühlst du dich im Lockdown selbst ein wenig wie dein achtzehn Jahre lang von Menschen isoliertes „TV-Girl“?

Lueck: Ich muss sagen, ich arbeite sehr gern allein und habe psychisch nur wenig darunter gelitten. Allein ein schönes Abendessen mit Freunden ab und zu hat mir gefehlt.

eclipsed: Dein Zukunfts-Kaspar-Hauser, das „TV-Girl“, entscheidet sich am Ende ja gegen menschliche Gesellschaft und für die „freie“ Natur. Warum? Was möchtest du damit ausdrücken?

Lueck: Letztendlich sind solche Protagonisten ja oft ein Sprachrohr ihrer Schöpfer und ich persönlich bin auch nicht selten frustriert über die Gattung Homo Sapiens. Wenn ich dann stundenlang in der Natur bin, habe ich das Gefühl von Klarheit und Sinn. Am liebsten in den felsigen Gegenden des Languedoc in Frankreich.

eclipsed: Erläutere doch nochmal das schöne, an Descartes angelehnte Thema/den Titel: „Percipio Ergo Sum“. 

Lueck: Descartes sagte: „Cogito Ergo Sum“ (ich denke, also bin ich), bei mir heißt es „Ich nehme wahr, also bin ich“. Das spielt darauf an, dass alles nur in Wechselwirkung, im Austausch, systemisch funktioniert und dass Descartesʼ rein rationale Sicht für mich viel zu einseitig ist ...

Das komplette Interview ist Teil unseres Online Abos, siehe https://www.eclipsed.de/de/abo

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