The Sonic Brewery haben Ende 2023 mit „Can’t Kill Rock’n’Roll“ ihr zweites Album veröffentlicht. Der Titel des Werkes gibt schon die Richtung vor: Hier geht es um den klassischen Rock-Sound der frühen 70er Jahre und das entsprechende Feeling dazu. Und das ist dem Quartett aus dem bayerischen Eggenfelden glänzend gelungen.
Wie passend: Die stylische 70er-Jahre-Tapete hinter Benno Olbrich und Jonathan Niederer beim Zoom-Interview passt wunderbar zur Musik von The Sonic Brewery. The Sonic Brewery – das sind neben Olbrich (Gesang, Mundharmonika) und Niederer (Gitarre) noch Andreas Aigner (Bass) und Thomas Hamberger (Schlagzeug). Die Band springt mit ihrem neuen Album „Can’t Kill Rock’n’Roll“ nicht etwa nur auf den gerade rollenden Retrorock-Zug auf, sondern verleiht ihm auch ein neues Glanzlicht. eclipsed sprach mit Olbrich und Niederer über das Drum und Dran von „Can’t Kill Rock’n’Roll“.
eclipsed: Welche Musik wurde bei eurer Silvester-Party gespielt? Retrorock?
Benno Olbrich: Ja, richtig. Du hast 100 Punkte (lacht).
eclipsed: Tatsächlich?
Olbrich: Ja, aber nicht ausschließlich.
eclipsed: Eure Musik wird meist als Retrorock bezeichnet. Seid ihr damit einverstanden?
Jonathan Niederer: Teils, teils. Es trifft auf gewisse Teile zu, dass es Rock ist, der im Retro seine Wurzeln hat. Es ist aber mittlerweile ein negativ behafteter Begriff, weil sich sehr, sehr viele Bands dem Retrorock zuschreiben und es fast schon einen Überfluss gibt an Bands, die dann wie Led Zeppelin klingen. Grundsätzlich passt der Begriff schon zu uns, aber ich denke, wir bewegen uns fifty-fifty im Retrorock und im modernen Rock. Ein bisschen Crossover.
eclipsed: Retrorock muss keinen negativen Touch haben. Er kann ja auch etwas Zeitloses besitzen.
Olbrich: Genau. Den Begriff „zeitlos“ finde ich toll. Das war tatsächlich auch unsere Absicht mit dem Coversong auf unserem ersten Album [„Oh Well“ von Fleetwood Mac, Komponist Peter Green; Anm.]. Wir wollten uns nicht von vornherein irgendeinem Genre oder Eindruck verschreiben. Mir ist wichtig, dass die Leute auch bei meinen Texten extrem viel interpretatorischen Freiraum haben. Das ist dann für mich zeitlos, dass du es nicht einer bestimmten Zeit zuordnen kannst. Dann hat die Musik – oder die Kunst an sich – auch eine Chance zu überdauern.
eclipsed: Der Albumtitel „Can’t Kill Rock’n’Roll“ ist dann das übergeordnete Motto des Albums? Oder eurer Musik überhaupt?
Olbrich: Es ist zunächst simpel zu verstehen. „Can’t Kill Rock’n’Roll“ steht einfach dafür, dass man die Musik und den Lebensstil der Rockmusik nicht totkriegen kann, auch wenn sie heutzutage nicht mehr im Radio läuft. Auf zweiter Ebene ist Rock’n’Roll auf dem Album auch als Wert zu verstehen. Ein Wert, der in der Gesellschaft nicht totzukriegen ist. Das ist uns über die Pandemiejahre bewusster geworden. Dass es extrem wichtig ist, anderen Leuten auch zuzuhören, sich gemeinsam eine Meinung zu bilden und nicht nur auf seiner eigenen Meinung zu beharren.
Das komplette Interview ist Teil unseres Online-Abos, mehr Infos hier.