SPHERIC MUSIC rollt seit mittlerweile 30 Jahren einen Teppich zum Träumen aus

SPHERIC MUSIC rollt seit mittlerweile 30 Jahren einen Teppich zum Träumen aus

Klassische elektronische Musik im Geiste der psychedelisch-experimentellen Siebziger, abgekürzt EM, führt trotz einiger großer Erfolge vornehmlich der Berliner Schule oder internationaler Pioniere wie Jean-Michel Jarre und Vangelis eher ein exklusives Schattendasein. Hörer, die für eine mentale Reise in andere Sphären – das ganz große (und meist auch lange!) instrumentale Kopfkino – aufgeschlossen sind, zeigen sich dafür umso vernarrter in ihre Musik. Nur wenige Labels haben sich auf diese Musik spezialisiert, Manikin, MellowJet-Records, SynGate und eben Spheric Music.

Der Essener Musikbegeisterte Lambert Ringlage hatte vor drei Jahrzehnten die Nase voll, eigene Einspielungen nur auf Kassette veröffentlichen zu können: „Nachdem ich mit meinen Kassetten eine gewisse Nachfrage erzeugt hatte, wollte ich 1991 meine Musik eigenständig herausbringen. Die damaligen Plattenlabel zahlten nur ganz wenig und hatten in den Verträgen dubiose Bedingungen. Also gründete ich mein eigenes Label, auf dem ich meine erste CD ‚Inside Out‘ unter dem Künstlernamen Lambert herausgab.“ Die eigentliche Initialzündung hatte sich indes schon früher ereignet: „1981 entdeckte ich die Musik von Tangerine Dream und bin dann 1983 selber Musiker in dem Bereich der Berliner Schule geworden ...“

Doch aller Anfang war schwer: Litho-Druckvorlagen, Audio-Premaster oder U-matic-Videocassette – das CD-Handwerk wollte erst einmal gelernt sein. Dann erste Treffen und Veranstaltungen in Fankreisen. Nach und nach fanden sich so andere Künstler: „Letzten Endes war die Berliner Schule der Sockel, auf dem man alles aufbaute, aber dann auch in verschiedene Richtungen ausdifferenzierte und erweiterte, ‚Chill Out‘-Produktionen, Klangexperimente oder harmonische CDs. Bei den meisten Veröffentlichungen spielen jedoch die sich wiederholenden Sequenzen eine große Rolle, die oft hypnotisch wirken und einen Teppich zum Träumen ausrollen … ob Erik Seifert, Akikaze, Axess, Klangwelt oder meine Wenigkeit, da schimmert überall unüberhörbar die Berliner Schule durch. Und wenn man diese alte Art des Improvisierens mag, dann sind Bertrand Loreau, Jiannis und Hypnosphere absolute Geheimtipps!“ 

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