STEVEN WILSON - Eine neue Herausforderung

15. Dezember 2020

Steven Wilson

STEVEN WILSON - Eine neue Herausforderung

Er wird es wieder tun: Steven Wilson wird sich wieder neu erfinden und seine Hörerschaft vor neue Aufgaben stellen. „The Future Bites“, so der Titel des kommenden Albums, klingt zunächst deutlich elektronischer als all seine Arbeiten zuvor. Doch so einfach ist die Sache nicht. Es ist keine elektronische Musik. Die Frage, was denn seine Hörerschaft erwarten darf, beantwortet der Engländer denn auch umfassend so: „Es ist gewiss eine Herausforderung. Es ist ein konzeptionelles und experimentelles Werk. Wenn man sich meine letzten Alben anschaut, dann sind diese eine Hommage an die Vergangenheit. ‚Raven‘ war ein Tribut an die progressive Ära der 70er Jahre. ‚Hand. Cannot. Erase.‘ bediente das Fach der großen klassischen Konzeptalben. ‚To The Bone‘ ging zurück zur intelligenten Popmusik der 80er Jahre. Das neue Album soll aber nur im Hier und Jetzt existieren. Ich wollte mich lösen vom klassischen Rock. Auf ‚The Future Bites‘ habe ich mehr mit Elektronik gearbeitet, weniger mit Gitarren. Das Album ist sicherlich direkter als alle meine früheren Einspielungen. Es ist sehr melodisch und modern. Aber es klingt immer noch nach mir. Ich konnte experimentieren, ohne meine musikalische Identität zu verlieren.“

Die Elektronik auf „The Future Bites“ definiert nicht den Stil des Albums, sondern war das wichtigste Werkzeug. Wilson: „Du kannst auch mit Synthesizern warme Sounds erschaffen und Emotionen erzeugen. Mit der Kombination aus Gitarre, Bass und Drums ist wirklich alles schon unzählige Male ausprobiert worden. Mir fiel es schwer, mit der Gitarre etwas zu machen, was ich nicht schon gemacht hätte. Zudem schreitet die Technik unaufhörlich voran und bietet immer wieder neue Möglichkeiten.“

Was beinhaltet „The Future Bites“? Dem kurzen Intro „Unself“ folgen das an Prince erinnernde „Self“ (Wilson: „Prince ist sicher einer meiner größten Einflüsse. Als Jugendlicher hatte ich Poster von ihm an der Wand hängen!“) und das nur aus elektronischen Sounds und Wilsons manipulierter Stimme bestehende „King Ghost“. „12 Things I Forgot“ würde bestens auf ein Blackfield-Album passen. Es gibt einige für Wilson ungewohnt noisige Gitarrensoli. „Die habe ich gespielt. ‚The Future Bites‘ ist bestimmt das Soloalbum von mir, das ‚am meisten solo‘ ist. Ich habe fast alle Gitarren, Bässe und Keyboards selbst gespielt.“

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