„War Of Being“ spricht als Titel für sich: Es ist ein schwerer Brocken, den sich die Progmetaller von TesseracT als Nachfolger ihres erfolgreichen 2018er Albums „Sonder“ vorgenommen haben. Es ist ein Konzeptalbum. Es geht um eine eigene Welt, in der sich schlussendlich auch ein Abbild der inneren Kämpfe darstellt. Aber nicht nur textlich, sondern auch musikalisch hebt sich das Quintett auf ein neues Level. Bassist Amos Williams beleuchtet die Hintergründe und Verstrickungen des vielleicht wichtigsten Werks der Bandkarriere näher.
„Dieses Album ist thematisch und musikalisch sehr introspektiv“, erklärt Williams, der in London zum Zeitpunkt des Interviews gerade – wer hätte es gedacht – die sommerliche britische Sonne genießt. Die Wurzeln des „War Of Being“ reichen tief: Es gehe darum, anzuerkennen, wo sie zum jetzigen Zeitpunkt in ihrem Leben stünden, und dies ungefiltert und in all seinem Variantenreichtum widerzuspiegeln. Klingt komplex? Ist es auch. Schließlich haben es TesseracT ihren Hörern noch nie wirklich leicht, aber immer interessant gemacht. „Ich denke, dass wir diesmal alles auf den Tisch legen wollten“, so Williams. „Um einen Hauch von Fatalismus einzufangen. Als ob wir die Frage beantworten wollten: Wenn dies das letzte TesseracT-Album wäre, wie würde es klingen?“ Dabei griffen die Musiker auf Ideen zurück, die bis ins Jahr 2015 zurückreichen.