Weshalb sich Thorbjørn Risager bereits als Kind so sehr in den Blues verliebte, dass er gewissermaßen sein Leben in den Dienst dieser jetzt nicht besonders dänischen Musikrichtung stellte, lässt sich auch vierzig Jahre später noch genau rekonstruieren. Risager, der 1971 in Gundsø unweit von Kopenhagen zur Welt kam, erinnert sich noch gut an jenen netten Nachbarn, dessen Einfluss maßgeblich gewesen ist, denn er schenkte dem kleinen Thorbjørn ein Album von Fats Domino, als dieser zehn Jahre alt war.
„Meine Eltern und meine ältere Schwester hörten und spielten fast ausschließlich Klassik, von daher war Rock- oder Bluesmusik bei uns zu Hause nicht so wirklich angesagt, aber in mir haben diese Songs unmittelbar etwas ausgelöst“, sagt der heute 53 Jahre alte Risager. „Ich machte mich auf die Suche, entdeckte schon bald Musiker wie Ray Charles und B.B. King und hätte am liebsten jeden Tag von morgens bis abends gespielt.“ Tatsächlich besuchte Risager dann ein Musikgymnasium und studierte später am renommierten Rytmisk Musikkonservatorium in Kopenhagen. „In der Schule war ich der einzige Junge, der sich was aus dieser Musik machte“, erinnert er sich, „aber an der Uni fand ich endlich Gleichgesinnte.“