Auf VIOLENT JASPERs erstem Album dreht sich alles um filmreife Melancholie

8. Dezember 2023

Violent Jasper Sylvan

Auf VIOLENT JASPERs erstem Album dreht sich alles um filmreife Melancholie

„Ich trage die Idee schon seit zehn Jahren mit mir herum. Ich wollte in Verbindung mit den Kompositionen in den Genuss von weiblichem Gesang kommen“, erzählt Pianist Volker Söhl, der vor allem durch die Prog-Band Sylvan bekannt ist. Mit deren Gitarrist Johnny Beck entwickelte er den Gedanken eines Solo-Projekts so lange weiter, bis klar war, dass man ein Konzeptalbum machen wollte. „Es sollte um Emotionen gehen. Was erst einmal nicht so außergewöhnlich klingt: Welches Musikalbum dreht sich nicht um Emotionen? Es sollte aber mehr in die Tiefe gehen, ein bisschen wie bei einer Therapiesitzung …“ „Es sollte darum gehen, ob man die Kontrolle über seine Gefühle behält oder sie verliert“, ergänzt Johnny Beck. „Wir wollten für jeden Song einen Gefühlspart haben.“

„Wir stellten zum Beispiel fest: Oh, uns fehlt noch ein Song über die Wut, über den Zorn, und so ist dann ‚Desire‘ entstanden“, erinnert sich Volker Söhl. „Dabei haben wir eher negative Bereiche abgedeckt. Es gibt zum Beispiel keinen Song über Freude oder Glückseligkeit. Ich gebe aber zu, dass das musikalisch nicht ganz mein Ding ist. Ich liebe die Melancholie.“ Musikalische Inspiration für den Erstling „Control“ holte sich Söhl aus teils überraschenden Quellen. So nennt er Pop als Musik, die ihn privat mehr inspiriere als Prog. „Auf YouTube etwa findet man artifizielle und anspruchsvolle Popmusik, sehr atmosphärisch, sehr musikalisch. Durch meinen Sohn bin ich zum Beispiel auf Melanie Martinez gestoßen.“ Ebenfalls durch seinen Sohn wurde er zum begeisterten Zuschauer der Animations-Serie „Arcane“. „Das ist eine Zeichentrickserie für Erwachsene, die aber nichts mit Anime zu tun hat. Mir hat besonders der fantastische Soundtrack gefallen. Außerdem gab es in fast jeder Folge einen herausragenden Popsong, zum Beispiel von Sting. In Verbindung mit den Bildern war das Ganze hochemotional, ich hab’ zum Teil Rotz und Wasser geheult...“ 

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