Wenn ein Prog-Besessener wie Roine Stolt mit einer Szeneikone wie Jon Anderson gemeinsame Sache macht, darf man Großes erwarten. Viele Yes-Fans erhoffen sich von dieser Zusammenarbeit nicht weniger als ein würdiges Album in der Tradition der Prog-Pioniere. Dass er bei „seiner“ Band ausgebootet wurde, mag Anderson noch nicht ganz verwunden haben. Aber er hat sich Wege gesucht, weiterhin Yes-Musik zu machen. Einer dieser Wege hat ihn mit Flower-King-Chef Roine Stolt zusammengeführt. eclipsed hat mit beiden Künstlern über diese überraschende, aber irgendwie auch logische Kooperation gesprochen.
eclipsed: Vor Kurzem standst du noch mit Steve Hackett auf der Bühne, jetzt das Album mit Jon Anderson. Du umgibst dich offenbar gerne mit legendären Musikern?
Roine Stolt: (lacht) Ich spiele einfach gerne mit Leuten, die interessante Musik machen und etwas zu sagen haben. Ehrlich gesagt, ist es für mich inzwischen normal, mit solchen Leuten zu spielen. Für mich ist Jon einfach jemand mit einer Menge Ideen, der sehr fokussiert ist bei dem, was er tut. Wenn du jemanden wie ihn oder Steve auf der Bühne siehst, denkst du vielleicht noch: Hey, wow, das sind ja die Helden der 70er. Doch wenn du hinter den Vorhang schaust, siehst du die Menschen und wie viel harte Arbeit in dem Ganzen steckt.
eclipsed: Wer ist der Nächste auf deiner Liste?
Stolt: Ich weiß es nicht. (lacht) Mal sehen, was kommt. Vielleicht ja auch erst mal ein zweites Album mit Jon.
eclipsed: Du bist in mehreren Bands aktiv. Dein Zeitmanagement muss exzellent sein!
Stolt: Oh, ich glaube nicht. Es ist einfach eine Frage der Einstellung. Ich kann nicht den ganzen Tag im Bett liegen, rauchen und Wein trinken. Ich muss immer an etwas arbeiten. Das Album mit Jon zum Beispiel hatte einen Vorlauf bis ins Jahr 2014. Es ist mit der Zeit gewachsen.