Kategorie: CD-Reviews | Genre: Country | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 158 / 3-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 7/10 | Label: Galileo Music Communication | Autor: WS
In Amerika ist jugendlich-moderner Country schwer in. Da gibt es von Lady Antebellum über Carrie Underwood bis hin zu Taylor Swift eine Menge junger Gören, die alten Truckern feuchte Träume bereiten. Die ebenfalls blutjunge Betse Ellis singt nicht nur gut, sondern spielt auch noch die Fiddel bravourös. „The Traveler“ ist hübsch beschwingter Country-Folk. Die Geigen spielen auf, ein Banjo wird gezupft. Der Song klingt durchaus nach erwachsenem Country der guten alten Sorte. Auf der „Golden Road“ schluchzt auch die Lap Steel, erinnert in ihrer Spielweise an den hervorragenden David Lindley. Hausmusik Marke USA. Die Reise geht instrumental weiter. „Long Time To Get There“ stellt die Fiddel stärker ins Zentrum. Yee Haw! Beim widerspenstigen „Straight To Hell” spielt Ellis gleich eine ganze Armada an Streichinstrumenten. Auch andere Titel wie der ruhige „Elk River Blues“, zweimal überraschend rasant-elektrischer Indierock zwischen Patti Smith und Sheryl Crow sowie diverse schwermütige Traditionals beweisen, dass die Frau eine ernstzunehmende Künstlerin und hervorragende Virtuosin ist. Wer diese Stilart liebt, liegt hier goldrichtig.
Top-Track: Straight To Hell