BLACK STAR RIDERS - All Hell Breaks Loose

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Classic Rock | Heft: Jahrgang 2013, eclipsed Nr. 151 / 6-2013 | VÖ-Jahr: 2013 | Wertung: 8/10 | Label: Nuclear Blast | Autor: ML


Scott Gorham darf das! Jeder anderen Band hätte man heftig auf die Finger geklopft, hätte sie solch ein Thin-Lizzy-Plagiat wie „Bound For Glory“, das zweite Stück auf dem Debüt der Black Star Riders, abgeliefert. Immerhin haben der Gitarrist und seine Band quasi bei sich selbst abgekupfert. Bis vor kurzem waren sie noch als Thin Lizzy unterwegs, bekamen dann aber doch kalte Füße, dieses Album als Lizzy-Werk zu veröffentlichen. Im internen Lizzy-Album-Ranking wäre ihm aber zumindest ein mittlerer Platz sicher gewesen. Nach den Touren mit dem Phil-Lynott-Backkatalog im Gepäck kommt Sänger Ricky Warwick, einzig gebürtiger Ire in der Band, der Stimmlage des verstorbenen Lizzy- Häutlings verdammt nahe. Dazu gesellen sich die typischen Twin-Guitar-Einlagen, bei denen Gorham und sein Partner Damon Johnson in bester Robbo-/Gorham-Manier miteinander harmonieren. Mit der Auflistung der Referenzen ihres Produzenten Kevin Shirley könnte man fast allein sein Zeilengeld verdienen. Dass die Wahl auf ihn fiel, beweist, dass die Black Star Riders genau wussten, in welche Hände man sich anno 2013 als Classic Rocker am besten begibt. Das Album klingt mächtig und austariert und zugleich wie das Ergebnis einer Jam-Session. Die elf Songs liefern das komplette Thin- Lizzy-Spektrum vom Hardrocker („Bloodshot“) über hypnotische, blues-getränkte Midtempo-Tracks („Blues Ain’t So Bad“) bis hin zu irischer Folklore („Kingdom Of The Lost“). Und am besten sind sie, wenn das alles in einem Song zum Zuge kommt, wie etwa beim Eröffnungs- und Titelstück. Dieser famose Track beweist zudem, dass die Lizzy-Erben selbst einen leichten modernen Hardrock-Touch im Sinne von Audrey Horne oder Voodoo Highway zulassen können.

Top-Track: All Hell Breaks Loose

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