Kategorie: CD-Reviews | Genre: Singer-Songwriter | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 165 / 11-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Domino | Autor: SaS
Der Hipness-Faktor des bärtigen Songwriters aus Kentucky steigt mit jeder neuen Platte. Das letzte, selbst betitelte Album, eines seiner besten überhaupt, hat er selbst pressen lassen (nur auf LP und MC), in ein paar Läden im heimatlichen Kentucky getragen und ein paar wenige Exemplare auf seinen Konzerten verkauft. Damit lässt sich zwar kein Geld verdienen, aber der Aufmerksamkeits-Faktor steigt ins Unermessliche. Nun also wieder ein Album auf seinem Stammlabel Domino. Anders als auf dem spartanischen „Wolfroy Goes To Town“ spielt er mit voller Band, zum Teil auch neu arrangierte Stücke des „Wolfroy“-Albums in Country-Versionen. Wie man das schon von „Greatest Palace Music“ kennt, sind diese Neuerfindungen ein wichtiger Bestandteil seines kreativen Selbstverständnisses. Insgesamt muss man feststellen, dass das countryeske Flair allen Kompositionen gut tut und an die dunklen Oden eines Townes Van Zandt erinnert. Mag man sich vom Hype um Will Oldham auch abgeschreckt fühlen, sein Songwriting, seine Arrangements und sein ganzes ästhetisches Konzept besitzen Substanz, was er einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis stellt. Apropos Hipness-Faktor: Natürlich gibt es das Album auch auf MC.
Top-Track: Quail And Dumplings