BROEKHUIS, KELLER & SCHÖNWÄLDER - Repelen - The Last Tango

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Electronic | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 161 / 6-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8.5/10 | Label: Manikin | Autor: WS


Die Auftritte in der Kirche von Repelen haben bei Manikin eine lange Tradition. Dies ist die vierte, wenn man dem Titel trauen darf, letzte Einspielung in diesen geweihten Gemäuern. Und vielleicht sogar die beste. In sieben jeweils rund zehn Minuten dauernden Exkursionen wird das elektronische Herzstück der „Berliner Schule“ mit modernem Ethno verwoben. „Philadelphia – The Repelen Mix“ erschafft trotz seines dezenten Lounge-Charakters so viel knisternde Atmosphäre wie einst Tangerine Dreams „Stratosfear“. Thomas Kagermanns Geige ist wie immer ein Erlebnis. „Frozen Nights“ lässt ethnische Strukturen ähnlich wie auf TDs „Hyperborea“-Album zu; man wähnt sich in einer eiskalten Nacht inmitten einer Wüste, bis die Sequenzer das Blut wieder zum Fließen bringen. „Lazy Afternoon“ dockt am Replikanten-Kosmos von „Blade Runner“ an und die „Clusterphonie“ mit kindlichem Klavier spielt mit Erinnerungen an Cluster. Für den mitternächtlichen Tango von „Latin Grooves“ packt Raughi Ebert gar die spanische Gitarre aus. Zuletzt heizen Mellotron-Chöre ein und mit eineinhalb Minuten Geigen-Virtuosität klingt „The Last Tango“ aus.

Top-Track: Lazy Afternoon

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