Kategorie: CD-Reviews | Genre: Garage | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 164 / 10-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Drag City | Autor: WK
Death (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Metal-Band aus Florida) ist eine schwarze Protopunk-Band, die 1971 in Detroit von drei Brüdern und einem Freund gegründet wurde und seitdem ganze drei Alben herausgebracht hat. Über Jahrzehnte komplett übersehen und vergessen, will die Combo es jetzt noch einmal wissen. Ihr dritte Platte „III“ konserviert hervorragend den Detroit-Sound der frühen siebziger Jahre. Das klingt alles herrlich roh und trocken. In Gitarre und Gesang ist überdies viel Hendrix und The Who enthalten. Bei alledem ist trotzdem unvorstellbar, dass die drei verbliebenen Gründungsmitglieder bereits allesamt Mitte sechzig sind. Die Band klingt völlig aus der Zeit gefallen und deshalb überhaupt nicht retro, denn sie verklärt nicht den Sound von einst, sondern lebt ihn ohne jeden digitalen Schnickschnack und massenverträgliche Postproduction. Selbst wenn sie sich in dem Achtminüter „We Are Only People“ in den Spacerock aufmachen, kehren sie auf halber Strecke um und bevorzugen wieder erdige Sounds. Ebenso charmanter wie weltfremder Black Rock aus einem Bernstein, der vor dem HipHop getrocknet ist.
Top-Track: We Are Only People