Kategorie: CD-Reviews | Genre: Artpop/Pop | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 164 / 10-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: TTO | Autor: SaS
Einen komischen Namen hat der Multiinstrumentalist Aret Madilian seinem Projekt gegeben, das es bereits seit 2000 gibt und mit dem er jetzt das schon sechste Album vorlegt. Hierzulande ist Deleyaman kaum bekannt, aber das sollte sich schleunigst ändern, denn die meist melancholischen Songs von Madilian und Co. strotzen nur so vor Originalität, Ideenreichtum und nicht zuletzt wunderschönen Melodien. Einzuordnen ist der Sound indes nicht: Es ist Nachtmusik, schwer und dunkel. Sie verwendet Motive europäischer Folklore, des Vaudeville, aber auch den Barroom- Sound eines Tom Waits. Manchmal lässt Madilian hierbei an einen Nick Cave denken, der ein Album im sphärischen Stile der Cocteau Twins oder ähnlicher in den 80er Jahren populären Bands des Labels 4AD aufgenommen hätte. Das Schöne daran ist, dass jeder Song einen neuen Zugang zum Universum des Musikers bietet und die Lieder dennoch durch eine größere Vision vereint scheinen. Man ist fast verleitet zu sagen: Eine mystische Platte über das alte Europa.
Top-Track: Murdered Days