Kategorie: CD-Reviews | Genre: Avantgarde, Artpop/Pop | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 160 / 5-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Warp | Autor: WS
Musik-Innovator, Ambient-Erfinder und genialer Roxy-Music-Moog-Dilettant Brian Eno macht gemeinsame Sache mit Karl Hyde, Gitarrist der Electronica-Band Underworld. Sie waren beim „Pure Scenius Project“ schon zusammen aufgetreten und hatten auf dem Underworld-Album „Collection“ mit „Beebop Hurry“ gemeinsam einen Track aufgenommen. Nun gibt es ein vollständiges Album (die Special Edition mit vier weiteren Tracks). Enos Arbeit an polyrhythmischen musikalischen Texturen klingt in den Songs noch deutlich an. Der Opener „Satellites“ tönt wie eine verrückte Mischung aus Talking Heads und Underworld: „Remain In Light“ meets „Born Slippy“. Das von Bläsern getriebene „Daddy’s Car“ bietet den gleichen nervösen Beat wie neurotische Talking-Heads-Tracks, ist aber elektronischer. Das vertrackte „A Man Wakes Up“ verbindet Belewsche King-Crimson-Frickeleien mit Worldmusic-Pop. Die Single „Strip It Down“ lässt den repetitiven rhythmischen Strukturen à la Minimal Music viel freien Lauf. Und „Mother Of A Dog“ könnte fast von Peter Gabriel stammen. Hier befruchten sich Avantgarde und edler Pop auf höchstem Niveau.
Top-Track: The Satellites