Kategorie: CD-Reviews | Genre: Singer-Songwriter, Folk/Folkrock | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 159 / 4-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Despotz | Autor: AS
Sie hat nicht nur ähnlich rotes, fülliges Haar wie Tori Amos, sondern auch ein ähnliches Timbre wie ihre US-Kollegin: die Norwegerin Kari Rueslåtten. Da war doch was? Richtig, Rueslåtten war die Frontfrau bei den Metallern The 3rd And The Mortal. Aber das ist lang her. 1995 stieg sie dort aus und begann Soloalben zu veröffentlichen. Bis 2004, dann zog sie sich zurück. Nun überrascht sie mit einem akustischen Album, dessen Songs sie am Piano schrieb. Diese haben praktisch nichts mit ihren Sachen aus den Neunzigern gemein. Piano, Gitarre, Orgel, Kontrabass, ein bisschen Drums, meist nur sehr spärlich eingesetzt, mehr braucht es nicht, um die Stimme der Skandinavierin voll erblühen zu lassen. Beeinflusst von nordischem Folk und auch ein bisschen von Klassik und Weltmusik, liefert sie mit „Time To Tell“ elf wunderbare Songperlen ab, eine filigraner und anmutiger als die andere. In gewissen Tonlagen erzeugt ihre Stimme Gänsehaut. Und wenn sie, was öfters geschieht, wie eine bedächtige Version von Tori Amos wirkt, kann man gar nicht genug von ihr kriegen. Tolles Comeback!
Top-Track: Why So Lonely