Kategorie: CD-Reviews | Genre: Heavy Rock, Metal | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 161 / 6-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Prosthetic | Autor: MB
Auf der internationalen Metal-/Hardrock-Bühne ist Marty Friedman mehr als nur eine Ausnahme-Erscheinung. Zusammen mit seinem kongenialen Partner Jason Becker lieferte er Ende der Achtziger als Cacophony und mit seinem Solowerk „Dragonʼs Kiss“ die Blaupausen für unzählige Gitarrenalben. Mit Megadeth verkaufte der Klampfer danach über zehn Millionen Scheiben. Seit 2003 lebt er in Shinjuku, einem Stadtteil von Tokio, moderiert dort diverse Fernsehshows und wird von seinen japanischen Fans abgöttisch geliebt. Auf seinem neusten Soloalbum „Inferno“ zieht der inzwischen 51-Jährige endlich wieder über die volle Albumdistanz richtig gut vom Leder. Doch das wirklich Besondere an „Inferno“ ist die Tatsache, dass es nicht nur diverse Gastauftritte gibt (z. B. vom Flamenco-Duo Rodrigo und Gabriela und von „Black Jazz“-Erfinder Jørgen Munkeby), sondern diverse Songs auch als Songwriting-Kollaborationen entstanden sind. Bestes Beispiel: Der smarte Rocker „I Canʼt Relax“ (mit Danko Jones als Sänger!) oder das fantastische „Horrors“ (zusammen mit seinem alten Kumpel Jason Becker). So gut wie hier war Marty seit den Neunzigern nicht mehr.
Top-Track: Undertow