Kategorie: CD-Reviews | Genre: Folk/Folkrock | Heft: Jahrgang 2013, eclipsed Nr. 151 / 6-2013 | VÖ-Jahr: 2013 | Wertung: 7/10 | Label: Skycap | Autor: WS
Da begeben sich drei deutsche Folk- und Popmusikerinnen auf gemeinsame Schiffsreise zur Moby-Dick-Insel. Benannt nach der chilenischen Insel Mocha (vor deren Küste einst der angriffslustige Pottwal Mocha Dick lebte und Vorbild für den berühmten Roman Melvilles war), spinnt das Damen-Trio ein feines Seemannsgarn aus klassischem Folk und kunstvollem Kammerpop. Ein Zyklus aus dreizehn Songs dient als Bühne für Erzählungen über Aufbruch, Jagd und Tod. Hierin eingewoben ist eine zurückgenommene, doch glasklare Interpretation von Kate Bushs „Wuthering Heights“. Musiziert wird mit wenigen, aber effektiven und – abgesehen von E-Gitarre – meist akustischen Klangmitteln wie Violine, Flöte, Piano, Bass und Percussion. Im Zentrum stehen die kunstvoll verwobenen Stimmen von Silvia Cuesta, Gisela Lipsky und Micha Ködel. „Leviathan“ steht zwischen A cappella und Laurie Anderson. „Depths“ inkoporiert exotischen Harmonievorrat. „The Royal Scotsman“ ist verträumter Akustik-Folk. Bei Titeln wie „Albatross“, „Hourglasses“, „Coming Home“ oder „Ahab’s Wife“ kann man sich sofort vorstellen, wovon diese Neofolk-Tales handeln.
Top-Track: Depths